Bei diesem Video hat sich ein polnischer (das Land, in dem mancher schon für weniger der Blashpemie angeklagt wurde) Fan daran gemacht, diverse Umtriebe des Heiligen Stuhls mit Hokuspokus von Papa Emeritus zu vermengen. Sehenswert, auf jeden Fall!
Und wenn wir gerade bei digitaler Kunst sind, wollen wir diese sensationelle 8-Bit-Version von »Year Zero« nicht verpassen...
Posts mit dem Label Video werden angezeigt. Alle Posts anzeigen
Posts mit dem Label Video werden angezeigt. Alle Posts anzeigen
15.03.2016
06.02.2015
LoFi rules the world
Okay, sodann, und überhaupt... Die werten Zuschauer dieses Blogs sehen sich demnächst mit dem ein oder anderen niedrigauflösenden Miniaturfilmchens konfrontiert. Nicht zuletzt im Gedenken an den treuen Kameraden Til_o., welcher die Idee, das Netz mittels Lo-Fi-Videos zu sprengen mit äußerstem Interesse unterstützte, werden wir also ab sofort niedrigauflösende Videos von einer Überdendaumenlänge von einer Minute ins weltweite Netz wuchten. Wenn es dann irgendwann, in wahrscheinlich bartgrauen 66 Jahren 666 Videos sein sollten, ist eine DVD-Veröffentlichung im Rahmen irgendwelcher Kulturtage nicht ausgeschlossen.... ;o)
Sehen Sie heute also zwei Prototypen, erwarten Sie nichts und freuen Sie sich auf mehr! ;o)
Project Pitchfork »In The Year 2525« (»Dhyani«, 1994)
reingefruttelt von
Octapolis
Labels:
channel 666,
Cover,
LoFi,
octapolis,
Project Pitchfork,
til_o.,
Video
08.12.2013
Pendulum Tessar Electron Tube
Der Kollege Paradroid spendiert der Welt zum Advent ein aufregendes LoFiVideo welches mit einer prächtig raffinierten elektromusikalischen Eruption händchenhält. Verpassen Sie dieses nicht! (aus dem Infoblatt der Originalverpackung: bissl fuzzyanalog-fieschkunst-weilslofiaussieht [und mit ddr-technikgemacht is]) ;o)
Paradroid » Pendulum Tessar Electron Tube« (2013)
Paradroid » Pendulum Tessar Electron Tube« (2013)
06.01.2013
Headless Man
Wieder mal was Neues aus der hauseigenen LoFi-Unterhaltungsschmiede. Diesmal ein kleiner Clip zu unserer Glanztat aus dem Jahr 2000. Der Text ist natürlich, wie gewohnt, unterirdisch, Sie wissen schon... wir waren jung und... ;o)
Das Goldstück stellte zudem die erste Digitalaufnahme (vorher wurde so was noch live auf Kassetten [die viereckigen Dinger mit dem langen Band drin] getrümmert) unseres Hausorchesters dar. In den Tiefen der Archive lungert auch noch die Erstfassung herum, aber dazu kommen wir vielleicht ein anderes mal... ;o)
Gorf »Headless Man« (2000)
Das Goldstück stellte zudem die erste Digitalaufnahme (vorher wurde so was noch live auf Kassetten [die viereckigen Dinger mit dem langen Band drin] getrümmert) unseres Hausorchesters dar. In den Tiefen der Archive lungert auch noch die Erstfassung herum, aber dazu kommen wir vielleicht ein anderes mal... ;o)
Gorf »Headless Man« (2000)
25.12.2012
wir reiten
Die Apokalyptischen Reiter haben ein neues Video am Start. Zwar entgleist die Musik der Reiter so sachte in seltsame Bahnen (irgendwie hört man so verflucht die ostdeutsche Herkunft, maximal noch zwei Alben und die Knäblein stehen mit den Puhdys auf ner Bühne... aber das ist nur ein subjektiver Eindruck), aber das Filmchen ist äußerst sehenswert. Es entstand in Zusammenarbeit mit dem Filmemacher Yann Arthus Bertrand (Vater des beeindruckenden Dokumentarfilms »Home«) und reißt es absolut raus...
Also lasset uns ein Stück mitreiten! ;o)
Die Apokalyptischen Reiter »Wir reiten« (»Moral & Wahnsinn«, 2011)
Also lasset uns ein Stück mitreiten! ;o)
Die Apokalyptischen Reiter »Wir reiten« (»Moral & Wahnsinn«, 2011)
reingefruttelt von
Octapolis
14.10.2012
Ghost March
Mithilfe diverser Friedhofsaufnahmen des Kamerajungtalents til_o. und einiger eigener LoFi-Videoschnipsel von diversen Grabstätten, konnte ich nun endlich meinen Teil zum Friedhofsvideoprojekt (wir erinnern uns, til_o. war vor Monden schon fertig [klickklack]) beisteuern. Wie gesagt, LoFi, ergo keine Farbe, große Pixel und es ruckelt natürlich gewaltig. ;o)
Und so sieht´s aus...
Octapolis & til_o. »Ghost March« (2012)
Vielen Dank für die Zusammenarbeit, mein finsterer Kamerad, es war mir ein Vergnügen - und allen anderen vielen Dank für die Aufmerksamkeit! ;o)
Und so sieht´s aus...
Octapolis & til_o. »Ghost March« (2012)
Vielen Dank für die Zusammenarbeit, mein finsterer Kamerad, es war mir ein Vergnügen - und allen anderen vielen Dank für die Aufmerksamkeit! ;o)
31.08.2012
ATTACK!
So, das wäre dann der dritte Eintrag für heute, denn während ich so Friedhofsbilder beäuge hat der liebe til_o. ein mächtiges Kunstwerk ins Netz gewuchtet, welches an dieser Stelle nicht vorenthalten werden soll. Die ursprüngliche Idee dahinter ist, das Netz mit LoFiVideos zu überfluten, oder so ähnlich... Auf jeden Fall gibt es was zu sehen (und hören).
Octapolis & til_o. »Attack!« (2012)
Und das tolle daran, man kann es quasi zwei mal verwenden. Einmal als Kurzfilm mit Soundtrack, oder auch als Video zum Smashhit. Was uns für arte und MTV gleichermaßen interessant machen dürfte! ;o)
Octapolis & til_o. »Attack!« (2012)
Und das tolle daran, man kann es quasi zwei mal verwenden. Einmal als Kurzfilm mit Soundtrack, oder auch als Video zum Smashhit. Was uns für arte und MTV gleichermaßen interessant machen dürfte! ;o)
23.05.2012
Frog
Weil es immer noch so heiß ist (draussen) und die Gehirnwasserabsenkung (drinnen) offenbar in vollem Gang ist, noch ein kleines LoFiVideo. Und damit sich keiner beschwert, von wegen immer so ne verruckelte Friedhofskacke in schwarzweiß und so, heute was mit Enten... in Farbe!
Octapolis »Frog« (2012)
PS: Verwendete Sprachsamples aus »The Lost Boys 2«, Titel daher ausgeliehen beim ehrenwerten Onlinepfarrer Edgar Frog. ;o)
Octapolis »Frog« (2012)
PS: Verwendete Sprachsamples aus »The Lost Boys 2«, Titel daher ausgeliehen beim ehrenwerten Onlinepfarrer Edgar Frog. ;o)
reingefruttelt von
Octapolis
Labels:
Edgar Frog,
Enten,
Gehirnwasserabsenkung,
LoFi,
octapolis,
Video
18.03.2012
rattenremix
Während meine Wenigkeit gerade ein bisschen Videomaterial für´s nächste LoFi-Projekt sichtet und Mitstreiter Til_o. seinerseits auch gerade Bilder zusammenfügt um sie anschließend vertont ins Netz zu wuchten, fiel mir gerade ein Teil unseres »Rattenkampf«-Soundtracks (unser Soundtrack wollte ich immer schon mal schreiben, das klingt ja wohl wuchtig, hehe!), bzw. dessen, was daraus noch werden sollte, in die Hand. Und wie es sich ergab, passte eines zum anderen, ergo kann ich einen Schnipsel präsentieren, bei dem Til_o. nicht nur ein Auge auf Grabflüchtlinge, sondern auch auf Gießkannen hat, dazu tönt ein Remix der Erkennungsmelodie des finsteren, aber toten Joe Black. ;o)
Viel Spaß damit & danke für die Aufmerksamkeit!
Octapolis & Til_o. »Joe Black (Remix #1)« (2012)
Viel Spaß damit & danke für die Aufmerksamkeit!
Octapolis & Til_o. »Joe Black (Remix #1)« (2012)
reingefruttelt von
Octapolis
12.03.2012
Friedhofstee
Ein bisschen Eigenwerbung. Nach der Kreativphase des letzten Jahres, welche eher Buchstaben zum Thema hatte, geht das momentane Gemeinschaftsprojekt mit unserem digitalen (also mittlerweile sogar schon realem - so schneiden sich das wahre und das virtuelle Leben!) Freund Til_o. eher in eine audiovisuellere Richtung.
Zu sehender Clip ist so was von noch nicht aussagekräftig, außer, dass alles schwarzweiß, körnig, eben LoFi sein wird. Enstanden sind die Bilder durch Til_o.s Helmkamera, als er vor schaumspuckenden Untoten vom inneren Briesnitzer Friedhof türmen musste... Ihm geht´s den Umständen entsprechend gut, er läßt grüßen! ;o)
Zu sehender Clip ist so was von noch nicht aussagekräftig, außer, dass alles schwarzweiß, körnig, eben LoFi sein wird. Enstanden sind die Bilder durch Til_o.s Helmkamera, als er vor schaumspuckenden Untoten vom inneren Briesnitzer Friedhof türmen musste... Ihm geht´s den Umständen entsprechend gut, er läßt grüßen! ;o)
16.02.2012
Wandertag
Weil heute einfach ein schöner Tag war, oder noch ist, gabs passend dazu eine kleine Wanderung zur Bastei. Gibt es natürlich ne Tüte Bilder...
...und natürlich ein Video...
...in gewohnt mittelschlechter Qualität, aber immerhin! Irgendwann wird die Technik vielleicht mal aufgerüstet, dann werden die Videos nicht nur schärfer und brillianter, sondern auch größer und wir können noch mehr Megabytes ins Netz rammeln. Bis dahin muss es so gehen! ;o)
Cat Rapes Dog »Bjällerklang« (»Virtual X-Mas 92« Sampler, 1992)
Ausguck zum Lilienstein
...und natürlich ein Video...
...in gewohnt mittelschlechter Qualität, aber immerhin! Irgendwann wird die Technik vielleicht mal aufgerüstet, dann werden die Videos nicht nur schärfer und brillianter, sondern auch größer und wir können noch mehr Megabytes ins Netz rammeln. Bis dahin muss es so gehen! ;o)
Cat Rapes Dog »Bjällerklang« (»Virtual X-Mas 92« Sampler, 1992)
reingefruttelt von
Octapolis
06.02.2012
nad Labem III
Natürlich gibt es nicht nur Fotos von der Elbe und ihren Eisschollen, sondern, das sind wir dem vorauseilenden Ruf als LoFiVideoTerroristen schuldig, auch ein Dokument mit bewegten Bildern. Und Musik! Von Mozart!! Kultur!!! Yeeehaw! ;o)
Guns N´Roses »My Michelle« (»Appetite For Destruction«, 1987
reingefruttelt von
Octapolis
20.01.2012
Scream!
Beim Video zu folgendem Misfits-Kracher führte kein geringerer als Zombiefreund George Romero (u. a. »Night Of The Living Dead«) Regie. Hat er schön gemacht! ;o)
Misfits »Scream« (»Famous Monsters«, 1999)
Misfits »Scream« (»Famous Monsters«, 1999)
05.12.2011
Rattenkampf, Kapitel 16 - FINALE
So, nun kommen wir also unweigerlich zum Ende. Vorab: Spaß hat es gemacht, aber irgendwie auch mehr Arbeit, als in anfänglicher Sektlaune vermutet. Schön, wenn es außer den Beteiligten noch irgendwem Freude gemacht hat dranzubleiben. Am Ende des Textes gibt es noch ein handgebasteltes Video mit chronologisch die Handlung erzählenden Bildern aus der digitalen Feder Til_o.s und ein bisschen elektronisches Gedöns dazu. Das haben wir allerdings nur ins Netz gestellt, um hinterher mit einem Multimedia-Projekt rumposen zukönnen, hehe...
Okay, dann ein letztes mal: LOS!
Octapolis & Til_o. »Joe Black« (2011)
Kapitel 16
Sie schoß sofort. Den Wagen, der genau vor der Haustür parkte, konnte sie durch das Treppenhaus sehen. Er gehörte nicht hierher und paßte auch nicht in das vornehme Viertel. Die Seitenscheibe war heruntergekurbelt. Das gab ihrer Ahnung Gewißheit, und sie zog ihren Revolver und steckte den Schalldämpfer auf.
Mitten zwischen die Augen getroffen, sackte er auf dem Beifahrersitz zusammen. Dort hatte er Stellung bezogen, um näher an der Haustür zu sein.
Sie setzte sich hinter das Lenkrad, drehte den Zündschlüssel um und fuhr langsam aus der Parklücke.
Im Radio hatte er einen Klassikkanal gewählt; sie brachten irgendetwas von Claude Debussy. Sie drehte die Musik lauter, bog um die Ecke und fuhr stadtauswärts. Ein zufälliger Beobachter mußte annehmen, daß der Wagen auf sie gewartet hätte, um sie abzuholen.
Ihre Kokainvorräte hätte er beinahe vergessen. Er schloß den Tresor noch einmal auf, und legte sie neben seinen Revolver. Hier drin waren sie vor der Polizei sicher.
Die Bullen würden den Safe hinter dem Bild an der Wand für bare Münze nehmen und so tun, als würden sie sich die Zähne daran ausbeißen. Den richtigen Tresor im Schreibtisch würden sie für nicht existent erklären.
Sie hatten kein Interesse daran, im Schmutz stinkreicher Wirtschaftsbosse zu wühlen. Sollten sie sich doch gegenseitig umbringen, ihnen war es recht. Direkt nachweisen konnte man ihnen in den meisten Fällen ohnehin nichts. Weder ihre Wirtschaftsverbrechen, noch einen Mord. Das Einzige, was die Bullen bedauerten, war die Tatsache, daß man sie nicht einfach mal so zusammenschlagen konnte, wie den Kleindealer von nebenan.
So ein wohlgefüllter geheimer Schrank ist der Fluch, der auf allen Staatsanwälten lastet. Ist er einmal offen, müssen sie ermitteln, und das jahrelang mit einem Personalaufwand, der jedes Gericht finanziell in die Knie zwingt, und mit dem Ergebnis, den Tresorbesitzern nur eine Steuerhinterziehung im vierstelligen Bereich nachweisen zu können. Wider besseren Wissens gingen sie ansonsten straffrei aus. Die Blamierte war die Justiz, die mit einem Millionenaufwand nur einen Strafzettel ausstellen durfte.
Der Tresor würde geschlossen bleiben. Wer ihn aus dem Nachlaß erwerben erwerben würde, wußte er nicht. Aber daß dieser nicht zu den Ärmsten gehörte, verstand sich von selbst. Der Schreibtisch besteht (bestand) aus verschiedenen Harthölzern, war kunstvoll gearbeitet und allein schon ein Vermögen wert.
Um den Tresor zerstörungsfrei öffnen zu können, bedurfte es eines Spezialisten, eines Haufens moderner Technik und damit wieder Unsummen an Geld) Wer viel Geld hat, hat aber auch viele Sorgen.
Er würde den Schreibtisch bald wiedersehen.
Draußen vor der Stadt bog sie rechts auf einen Feldweg, der mitten durch ein Maisfeld führte, ab. Von der Straße aus war der Wagen kaum zu sehen. Neben ihr lag zusammengesunken ein Greenhorn Ende 20. Sein Paß gab nicht viel her. Wie sie vermutet hatte, kam er aus den Staaten. Für seine Pistole hatte sie nur ein Kopfschütteln übrig.
Ein Schießprügel vom neuesten Modell. War der zweimal in den Dreck gefallen, gab es bei jedem zweiten Schuß eine Ladehemmung. Hochgeschwindigkeitspatronen und der Schalldämpfer waren schön blankpolierter Schrott. So klein und schmal, daß er nach dem vierten Schuß so heiß war, das man ihn nicht mehr anfassen konnte.
Die gesamte Waffe glitzerte wie ein Kronleuchter. Auffälliger ging es fast nicht mehr. Das war kein Professioneller. Vielleicht ein Kopfgeldjäger, aber kein Killer. Er konnte ihr im Prinzip dankbar sein. Mit dieser Kanone hätte er sich früher oder später selbst ins Knie geschossen.
Geld hatte er auch keines weiter bei sich. Die Kreditkarten und seinen Paß behielt sie erst einmal für sich. Ihn kippte sie einfach aus dem Wagen und zog ihn ins Feld. Seine Knarre nahm sie auseinander, und die Einzelteile flogen bei der Weiterfahrt nacheinander aus dem Fenster. Später im Hotel würde sie seinen Paß prüfen und abwägen, ob sie damit als Mann durch eine Kontrolle käme. Wenn nicht, würde sie sich einen anderen, passenden besorgen. Mit etwas Wehmut dachte sie an den Joker. Aber aufgeschoben ist nicht aufgehoben und man sieht sich im Leben immer zweimal.
Die Bullen ließen sich Zeit und als sie endlich da waren, benahmen sie sich wie erwartet. Sie stellten ein völliges Desinteresse zur Schau. M.s liebevoll gekochtes Essen wurde von ihnen mehr beachtet als ihre Leiche. Von einer Tatortsicherung gab es keine Spur. Ihr Leichnam wurde fotografiert, das war alles.
Niemand fragte ihn, was er hier zu tun hatte. Sie grinsten ihn nur an. Die Wohnung durchsuchten sie gar nicht und seine Aussage mußte er ihnen förmlich aufzwingen.
Für sie war die Sache völlig klar. Es gab ein Exemplar von diesem stinkreichen und nichtstuenden Dreckzeug weniger auf der Welt. Für sie war das eher ein Grund zum Feiern, als zum Ermitteln.
Eine Stunde später stand er wieder unten auf der Straße. Daß die M. tot war und er sie nicht mehr sehen konnte, wurde ihm erst jetzt richtig bewußt. Er hatte sich geschworen, alles zu tun, um nie in so eine Situation zu kommen. Jetzt steckte er trotzdem in dieser Herzscheiße fest.
Dagegen war er machtlos, wie jeder Mensch und jede Ratte es war. Er bog ab und ging in den Park. Er suchte die Stelle, von der aus man ungesehen das Haus der M. beobachten konnte. Hier mußte sie gestanden haben, die Frau um die dreißig. Als er da oben auf ihr lag, hätte er sie beinahe nach ihrem Namen gefragt, so kaputt war er inzwischen.
Als er mit ihr schlief, wollte er sich nur gegen die Gefühle wehren, die er für die M. empfand. Es gelang ihm nicht. Er mußte dabei an sie denken und bereute schließlich, daß er die Ausweglosigkeit seiner Laborratte ausnutzte und sich an ihr verging. Diese anschließend noch zu demütigen, sie zu zwingen, daß sie sich bettelnd vor ihm erniedrigt, war nicht seine Absicht gewesen. Das ergab sich so und ihm war es recht, daß sie es annahm. So war der Abzweig zu ihr auf dem Weg zu sich selbst versperrt und der Wegweiser sollte eindeutig zur M. weisen. Jetzt, nach dem die M. tot war, stand er hier im Park, an »ihrer« Stelle, als würde er sich bei ihr für das Geschehene entschuldigen wollen. Sie selbst war nicht sein Feind – nur ihr Auftrag. Diesen nicht als gegen sich persönlich zu sehen, war professioneller Rattenalltag.
Zu spät. Sie war inzwischen hoffentlich weit weg. Aber vielleicht könnte er sich bei ihr später reinwaschen. Er und sie hatten genug gemeinsam. So wie ein Unheil anderes Unheil anzieht, würden sie beide früher oder später wieder voreinander stehen.
Der Ukrainer hatte noch auf. »Wie immer?«, fragte Dimitri »Nein, für immer.«, antwortete er. Dimitri lachte und packte ihm zu den Zigaretten, deren Anzahl er verdoppelte, noch zwei große Flaschen Wodka in seinen Beutel. »Brauchst du mein Zimmer?« Der Joker nickte. »Für drei Tage, wenn es geht.« Es ging.
Dimitris Zimmer lag in der Nachbarschaft unterm Dach eines ruhigen Hauses. Er hatte es angemietet, um sich von seiner Frau unentdeckt seinen amourösen Abenteuern widmen zu können.
»Sie ist schön? Nicht wahr?« Wenn er mal einen Seelenklempner brauchen würde, wäre der Ukrainer die erste Wahl.
Das Zimmer war eine kleine Wohnung, mit allem was man braucht. Er stellte die eine Flasche Wodka in den Kühlschrank, die andere warf er auf das Bett. Sein Körper dampfte noch von der heißen Dusche, als er sich neben sie legte.
Hier bei Dimitri fühlte er sich fast geborgen. Das Zimmer beruhigte ihn. Der Fernseher warf ein buntschattiges Flimmern an die Wände und dudelte ungehört vor sich hin. Die kleine Leselampe beschien mit ihrem dämmrigen, warmen Licht beinahe alltägliche Normalität. Als wäre er jetzt gerade von einer Arbeit beim Gleisbau gekommen und nicht von einer Leiche. Nicht von der toten M. sondern von einer anonymen Leiche, wie man sie im Herbst, bei Regenwetter im Stadtpark findet. Er war bereits dabei alles zu verdrängen, und Dimitris Zimmer, die ungewohnte Umgebung, die vermeintliche Normalität und der Wodka würden ihm dabei helfen. Wenigstens für die nächsten 2 Tage. Dann war das Schlimmste überstanden und er würde ein paar fast überfällige Lektoratsarbeiten beenden können.
Eine halbe Flasche Wodka hatte er bereits getrunken. Wie ein Spiegeltrinker, der schnell wieder auf seinen Wohlfühlpegel kommen will. Schluck für Schluck, um möglichst viel Alkohol schon über die Mundschleimhaut aufnehmen zu können, den Geschmack des unverhofft doch recht guten Wodkas genießend. Der Alkohol tat seine erwünschte Wirkung. Ihm wurde warm, sein Körper entkrampfte und eine wohltuende Ruhe deckte ihn zu. Jetzt konnte er M’s Vermächtnis ertragen, auch wenn es gar nicht an ihn gerichtet war.
»An meinen lieben Little Big Joe Black.« Er mußte grinsen, der Wodka machte es ihm leicht. Was wäre wohl dem armen Joe alles durch den Kopf geschossen, hätte er jetzt diesen Brief in der Hand. Nichts Gutes vermutlich. »Wie bin ich gestorben? An einer Überdosis Schlaftabletten in einem Schweizer Sanatorium? An einer Alkoholvergiftung? Oder bei einem Verkehrsunfall? Ich denke, du hast mich mit einem standesgemäßen und schnellen Tod bedacht, der nicht viel Staub aufgewirbelt hat. Warum auch immer.
Sicher hattest Du gute Gründe dafür, obwohl ich mir nur einen Grund, eine jüngere, mittellose Frau, für die Du mein Vermögen vorgesehen hast, vorstellen kann. Du wirst sicher verstehen, daß ich das nicht hinnehmen kann. Wenn ich schon meinen Tod nicht verhindern konnte, oder ihn nun nicht mehr verhindern kann – vielleicht lebe ich ja noch, wer weiß das schon? – so möchte ich Dir zumindest ein Abschiedsgeschenk, eine kleine Freude bereiten.
Was um alles in der Welt hat Dich bewogen, dieses Dossier anzulegen? Und es noch dazu mit allen Akten zu untermauern? So eine Art Lebensbeichte? Oder wolltest du dir damit beweisen, was für ein toller Hecht du bist? Die Unterlagen alleine wären schon ein gefundenes Fressen für deine Konkurrenz gewesen – ich kenne da ein, zwei Adressaten, die Schaum vor dem Mund bekämen, wenn sie das läsen. So bekommt der Staatsanwalt noch von Dir höchstpersönlich Amtshilfe.
Gut, er wird dich für allerhöchstens 5 Jahre hinter Gitter bekommen und der Schadenersatz, den Du bezahlen mußt, ist geradezu lächerlich. Aber hast Du schon mal daran gedacht, was passiert, wenn Du im Gefängnis sitzt?
Bestimmt. Deine Geschäfte gehen weiter und Du hast genug Vasallen, die den Laden, von Dir gesteuert, am Laufen halten. Soweit hast Du Recht. Aber, was ich die ganze Zeit andeuten wollte, ist, daß jetzt nicht nur das Gericht einen Teil der Akten bekommt, sondern auch Deine Dich liebenden Geschäftspartner und solche, die es werden, wenn sie Deine Unterlagen in den Händen halten.
Erst werden sie eine feindliche Übernahme nach der anderen starten und Dich aus allen Geschäften drängen. Sie werden Dir überall das Wasser abgraben, Deine Verbündeten unter Druck setzen usw... Sie werden deine gesamte Palette an schmutzigen Tricks bedienen und auf Deiner Klaviatur Dein Requiem spielen.
Sollen sie nur, wirst Du jetzt sagen. Das Geld, was Du auf der hohen Kante hast, reicht locker für einen Neuanfang. Sicher, aber der wird Dir nicht vergönnt sein. Drinnen im Knast bist du schutzlos. Dein Hochmut gewissen Kreisen gegenüber rächt sich da gewaltig. Die haben auch ihre Ehre im Leib. Du bist tot, mein Liebling.
Bleibt die Frage zu klären, wie ich in Deinen Safe gekommen bin. Goethes Hexeneinmaleis: ›Du mußt versteh’n! – Aus Eins mach Zehn, – Und Zwei laß geh’n, – Und Drei mach gleich, – So bist Du reich. – Verlier die Vier! Aus Fünf und Sechs, – So sagt die Hex’, – Mach Sieben und Acht, – So ist's vollbracht: – Und Neun ist Eins, Und Zehn ist keins. – Das ist das Hexen-Einmaleins!‹
Es paßt zu Dir, mir das Bild vor die Nase zu hängen. Ein magisches Quadrat, dessen Summen immer 15 sind. Die Quersumme von 15 ist 6. Das ergibt 666 666 oder zweimal die Zahl des Teufels, der Du gern selbst gewesen wärst. Vielleicht war es als Notöffner gedacht, bevor Du das Dossier angelegt hast. Wie dem auch sei – ich mußte nicht lange überlegen, um zu wissen, was Du mir da schenktest.
Ich hoffe, Du bist mir nicht böse? Nein, sicher kannst Du mich verstehen. Mein Erbe kannst Du nun genießen. Bis auf diverse Kleinigkeiten, wie die Wohnung hier. Aber Näheres erfährst du zur Testamenteröffnung. Bis dahin, alles Gute!
Ach ja, die Unterlagen, außer die von meinem Vater, werden im Falle meines Todes oder auf meine Anweisung hin per Kurier verteilt. Die Rechnung dafür ist bereits bezahlt.
Abschließend möchte ich bemerken: Falls du jetzt eine Stärkung nötig hast, der Pernod steht im Kühlschrank.«
Danke M. Damit war er aus dem Schneider. Bei der wilden Hatz, die nun beginnen würde, spielte er keine Rolle mehr. Die Könige der Ratten würden sich jetzt gegenseitig an die Gurgel gehen und dabei die Karten neu mischen. Ihm konnte es egal sein. Als die leere Flasche auf den Boden rollte, schlief er bereits.
Drei Monate später.
Die Adresse, die als Absender der E-Mail angegeben war, kannte er. Es war dieselbe Wohngegend, in der auch die M. wohnte. Es war nur ein Haus weiter, näher am Park. Er sollte da vorbeischauen, man hätte eine interessante Entdeckung gemacht.
Ein älterer, dickbäuchiger, aber sehr beweglicher Mann öffnete ihm. Er nickte kurz und bat ihn herein. Ohne eine Erklärung führte er ihn in ein kleines Hinterzimmer. Dort stand der Schreibtisch der M., der Safe stand offen und auf ihm lag sein Revolver, M’s Kokain und seine Visitenkarte.
»Nun, mein Herr, ich wurde von Frau M. in ihrem Testament mit diesem Schmuckstück von einem Schreibtisch bedacht. Fragen sie nicht warum, ich werde es ihnen nicht erklären.« Er ging um den Schreibtisch herum, stützte sich auf und sah ihn fest an. »Gehe ich recht in der Annahme, daß sich der Originalschlüssel zu diesem Safe in ihrem Besitz befindet?«
Der Joker griff in seine Tasche und legte ihn neben seinen Revolver, aber der Mann winkte ab. »Nein, behalten sie ihn. Ich sehe, daß sie mein Mann sind. Wissen sie, ich habe natürlich keine Kosten gescheut und mir den Tresor öffnen lassen. Irgendwie ahnte ich, daß es sich für mich lohnen würde. Die M. war, sagen wir, eine Freundin des Hauses und wer sie auch erschossen haben mag, Sie waren es nicht. Aus diesem Revolver wurde die letzten Jahre kein Schuß abgefeuert. Das ist doch ihre Waffe?« Er streckte sie dem Joker entgegen, der nahm sie und steckte sie ein.
»Sie werden verstehen, daß ich mir wegen Ihrer Karte so meine Gedanken gemacht habe. Sie werden auch verstehen, daß ich Sie in meine Überlegungen und Recherchen nicht einbeziehe. Aber ich weiß, daß diese nicht falsch sind und Sie erfreut über mein Angebot sein werden.« Er spreizt die aneinandergelegten Fingerkuppen vor seiner Brust und schaut scheinbar gedankenverloren in den Raum. »Wie sie vielleicht wissen, bin ich ein Mann, den man als vermögend bezeichnen kann. Dies ist an sich ein erfreulicher Umstand, aber wer Geld hat, hat auch Sorgen. Ich brauche jemanden, der diskret meine ...«
Octapolis & Til_o. »Rattenkampf« (2011)
Ich möchte als erstes natürlich Til_o. danken. Er hinterfragte die Idee nicht unnötig, sondern legte los, wie, er möge mir verzeihen, ein Goldhamster in seinem Rad (auf Speed). Oder wie Schumi nach der Kurve, siewissenschon...
Außerdem Lizzard, die entgegen ihres guten Geschmacks den Text auf Fehler prüfte und mit vorgehaltener Waffe Präteritum, Komma und Plusquamperfekt in die Knie zwang.
Nicht zu vergessen Frau RWE, die, als die Säge mal kurzzeitig klemmte, todesmutig einsprang.
[An dieser Stelle gucken wir bitte alle gerührt und haben vielleicht etwas schmalziges im Stile von »My Heart Will Go On« im Hinterkopf!]
Fühlt euch umarmt!
[Kunstpause. Sacken lassen. Hach!]
Zu guter letzt innigsten Dank denen, die sich 16 Kapitel lang durch die Geschichte (ja, bevor jemand fragt, ich hab auch nicht immer allem folgen können, hehe) gelesen haben! Skål!!!
Okay, dann ein letztes mal: LOS!
Octapolis & Til_o. »Joe Black« (2011)
Kapitel 16
Sie schoß sofort. Den Wagen, der genau vor der Haustür parkte, konnte sie durch das Treppenhaus sehen. Er gehörte nicht hierher und paßte auch nicht in das vornehme Viertel. Die Seitenscheibe war heruntergekurbelt. Das gab ihrer Ahnung Gewißheit, und sie zog ihren Revolver und steckte den Schalldämpfer auf.
Mitten zwischen die Augen getroffen, sackte er auf dem Beifahrersitz zusammen. Dort hatte er Stellung bezogen, um näher an der Haustür zu sein.
Sie setzte sich hinter das Lenkrad, drehte den Zündschlüssel um und fuhr langsam aus der Parklücke.
Im Radio hatte er einen Klassikkanal gewählt; sie brachten irgendetwas von Claude Debussy. Sie drehte die Musik lauter, bog um die Ecke und fuhr stadtauswärts. Ein zufälliger Beobachter mußte annehmen, daß der Wagen auf sie gewartet hätte, um sie abzuholen.
Ihre Kokainvorräte hätte er beinahe vergessen. Er schloß den Tresor noch einmal auf, und legte sie neben seinen Revolver. Hier drin waren sie vor der Polizei sicher.
Die Bullen würden den Safe hinter dem Bild an der Wand für bare Münze nehmen und so tun, als würden sie sich die Zähne daran ausbeißen. Den richtigen Tresor im Schreibtisch würden sie für nicht existent erklären.
Sie hatten kein Interesse daran, im Schmutz stinkreicher Wirtschaftsbosse zu wühlen. Sollten sie sich doch gegenseitig umbringen, ihnen war es recht. Direkt nachweisen konnte man ihnen in den meisten Fällen ohnehin nichts. Weder ihre Wirtschaftsverbrechen, noch einen Mord. Das Einzige, was die Bullen bedauerten, war die Tatsache, daß man sie nicht einfach mal so zusammenschlagen konnte, wie den Kleindealer von nebenan.
So ein wohlgefüllter geheimer Schrank ist der Fluch, der auf allen Staatsanwälten lastet. Ist er einmal offen, müssen sie ermitteln, und das jahrelang mit einem Personalaufwand, der jedes Gericht finanziell in die Knie zwingt, und mit dem Ergebnis, den Tresorbesitzern nur eine Steuerhinterziehung im vierstelligen Bereich nachweisen zu können. Wider besseren Wissens gingen sie ansonsten straffrei aus. Die Blamierte war die Justiz, die mit einem Millionenaufwand nur einen Strafzettel ausstellen durfte.
Der Tresor würde geschlossen bleiben. Wer ihn aus dem Nachlaß erwerben erwerben würde, wußte er nicht. Aber daß dieser nicht zu den Ärmsten gehörte, verstand sich von selbst. Der Schreibtisch besteht (bestand) aus verschiedenen Harthölzern, war kunstvoll gearbeitet und allein schon ein Vermögen wert.
Um den Tresor zerstörungsfrei öffnen zu können, bedurfte es eines Spezialisten, eines Haufens moderner Technik und damit wieder Unsummen an Geld) Wer viel Geld hat, hat aber auch viele Sorgen.
Er würde den Schreibtisch bald wiedersehen.
Draußen vor der Stadt bog sie rechts auf einen Feldweg, der mitten durch ein Maisfeld führte, ab. Von der Straße aus war der Wagen kaum zu sehen. Neben ihr lag zusammengesunken ein Greenhorn Ende 20. Sein Paß gab nicht viel her. Wie sie vermutet hatte, kam er aus den Staaten. Für seine Pistole hatte sie nur ein Kopfschütteln übrig.
Ein Schießprügel vom neuesten Modell. War der zweimal in den Dreck gefallen, gab es bei jedem zweiten Schuß eine Ladehemmung. Hochgeschwindigkeitspatronen und der Schalldämpfer waren schön blankpolierter Schrott. So klein und schmal, daß er nach dem vierten Schuß so heiß war, das man ihn nicht mehr anfassen konnte.
Die gesamte Waffe glitzerte wie ein Kronleuchter. Auffälliger ging es fast nicht mehr. Das war kein Professioneller. Vielleicht ein Kopfgeldjäger, aber kein Killer. Er konnte ihr im Prinzip dankbar sein. Mit dieser Kanone hätte er sich früher oder später selbst ins Knie geschossen.
Geld hatte er auch keines weiter bei sich. Die Kreditkarten und seinen Paß behielt sie erst einmal für sich. Ihn kippte sie einfach aus dem Wagen und zog ihn ins Feld. Seine Knarre nahm sie auseinander, und die Einzelteile flogen bei der Weiterfahrt nacheinander aus dem Fenster. Später im Hotel würde sie seinen Paß prüfen und abwägen, ob sie damit als Mann durch eine Kontrolle käme. Wenn nicht, würde sie sich einen anderen, passenden besorgen. Mit etwas Wehmut dachte sie an den Joker. Aber aufgeschoben ist nicht aufgehoben und man sieht sich im Leben immer zweimal.
Die Bullen ließen sich Zeit und als sie endlich da waren, benahmen sie sich wie erwartet. Sie stellten ein völliges Desinteresse zur Schau. M.s liebevoll gekochtes Essen wurde von ihnen mehr beachtet als ihre Leiche. Von einer Tatortsicherung gab es keine Spur. Ihr Leichnam wurde fotografiert, das war alles.
Niemand fragte ihn, was er hier zu tun hatte. Sie grinsten ihn nur an. Die Wohnung durchsuchten sie gar nicht und seine Aussage mußte er ihnen förmlich aufzwingen.
Für sie war die Sache völlig klar. Es gab ein Exemplar von diesem stinkreichen und nichtstuenden Dreckzeug weniger auf der Welt. Für sie war das eher ein Grund zum Feiern, als zum Ermitteln.
Eine Stunde später stand er wieder unten auf der Straße. Daß die M. tot war und er sie nicht mehr sehen konnte, wurde ihm erst jetzt richtig bewußt. Er hatte sich geschworen, alles zu tun, um nie in so eine Situation zu kommen. Jetzt steckte er trotzdem in dieser Herzscheiße fest.
Dagegen war er machtlos, wie jeder Mensch und jede Ratte es war. Er bog ab und ging in den Park. Er suchte die Stelle, von der aus man ungesehen das Haus der M. beobachten konnte. Hier mußte sie gestanden haben, die Frau um die dreißig. Als er da oben auf ihr lag, hätte er sie beinahe nach ihrem Namen gefragt, so kaputt war er inzwischen.
Als er mit ihr schlief, wollte er sich nur gegen die Gefühle wehren, die er für die M. empfand. Es gelang ihm nicht. Er mußte dabei an sie denken und bereute schließlich, daß er die Ausweglosigkeit seiner Laborratte ausnutzte und sich an ihr verging. Diese anschließend noch zu demütigen, sie zu zwingen, daß sie sich bettelnd vor ihm erniedrigt, war nicht seine Absicht gewesen. Das ergab sich so und ihm war es recht, daß sie es annahm. So war der Abzweig zu ihr auf dem Weg zu sich selbst versperrt und der Wegweiser sollte eindeutig zur M. weisen. Jetzt, nach dem die M. tot war, stand er hier im Park, an »ihrer« Stelle, als würde er sich bei ihr für das Geschehene entschuldigen wollen. Sie selbst war nicht sein Feind – nur ihr Auftrag. Diesen nicht als gegen sich persönlich zu sehen, war professioneller Rattenalltag.
Zu spät. Sie war inzwischen hoffentlich weit weg. Aber vielleicht könnte er sich bei ihr später reinwaschen. Er und sie hatten genug gemeinsam. So wie ein Unheil anderes Unheil anzieht, würden sie beide früher oder später wieder voreinander stehen.
Der Ukrainer hatte noch auf. »Wie immer?«, fragte Dimitri »Nein, für immer.«, antwortete er. Dimitri lachte und packte ihm zu den Zigaretten, deren Anzahl er verdoppelte, noch zwei große Flaschen Wodka in seinen Beutel. »Brauchst du mein Zimmer?« Der Joker nickte. »Für drei Tage, wenn es geht.« Es ging.
Dimitris Zimmer lag in der Nachbarschaft unterm Dach eines ruhigen Hauses. Er hatte es angemietet, um sich von seiner Frau unentdeckt seinen amourösen Abenteuern widmen zu können.
»Sie ist schön? Nicht wahr?« Wenn er mal einen Seelenklempner brauchen würde, wäre der Ukrainer die erste Wahl.
Das Zimmer war eine kleine Wohnung, mit allem was man braucht. Er stellte die eine Flasche Wodka in den Kühlschrank, die andere warf er auf das Bett. Sein Körper dampfte noch von der heißen Dusche, als er sich neben sie legte.
Hier bei Dimitri fühlte er sich fast geborgen. Das Zimmer beruhigte ihn. Der Fernseher warf ein buntschattiges Flimmern an die Wände und dudelte ungehört vor sich hin. Die kleine Leselampe beschien mit ihrem dämmrigen, warmen Licht beinahe alltägliche Normalität. Als wäre er jetzt gerade von einer Arbeit beim Gleisbau gekommen und nicht von einer Leiche. Nicht von der toten M. sondern von einer anonymen Leiche, wie man sie im Herbst, bei Regenwetter im Stadtpark findet. Er war bereits dabei alles zu verdrängen, und Dimitris Zimmer, die ungewohnte Umgebung, die vermeintliche Normalität und der Wodka würden ihm dabei helfen. Wenigstens für die nächsten 2 Tage. Dann war das Schlimmste überstanden und er würde ein paar fast überfällige Lektoratsarbeiten beenden können.
Eine halbe Flasche Wodka hatte er bereits getrunken. Wie ein Spiegeltrinker, der schnell wieder auf seinen Wohlfühlpegel kommen will. Schluck für Schluck, um möglichst viel Alkohol schon über die Mundschleimhaut aufnehmen zu können, den Geschmack des unverhofft doch recht guten Wodkas genießend. Der Alkohol tat seine erwünschte Wirkung. Ihm wurde warm, sein Körper entkrampfte und eine wohltuende Ruhe deckte ihn zu. Jetzt konnte er M’s Vermächtnis ertragen, auch wenn es gar nicht an ihn gerichtet war.
»An meinen lieben Little Big Joe Black.« Er mußte grinsen, der Wodka machte es ihm leicht. Was wäre wohl dem armen Joe alles durch den Kopf geschossen, hätte er jetzt diesen Brief in der Hand. Nichts Gutes vermutlich. »Wie bin ich gestorben? An einer Überdosis Schlaftabletten in einem Schweizer Sanatorium? An einer Alkoholvergiftung? Oder bei einem Verkehrsunfall? Ich denke, du hast mich mit einem standesgemäßen und schnellen Tod bedacht, der nicht viel Staub aufgewirbelt hat. Warum auch immer.
Sicher hattest Du gute Gründe dafür, obwohl ich mir nur einen Grund, eine jüngere, mittellose Frau, für die Du mein Vermögen vorgesehen hast, vorstellen kann. Du wirst sicher verstehen, daß ich das nicht hinnehmen kann. Wenn ich schon meinen Tod nicht verhindern konnte, oder ihn nun nicht mehr verhindern kann – vielleicht lebe ich ja noch, wer weiß das schon? – so möchte ich Dir zumindest ein Abschiedsgeschenk, eine kleine Freude bereiten.
Was um alles in der Welt hat Dich bewogen, dieses Dossier anzulegen? Und es noch dazu mit allen Akten zu untermauern? So eine Art Lebensbeichte? Oder wolltest du dir damit beweisen, was für ein toller Hecht du bist? Die Unterlagen alleine wären schon ein gefundenes Fressen für deine Konkurrenz gewesen – ich kenne da ein, zwei Adressaten, die Schaum vor dem Mund bekämen, wenn sie das läsen. So bekommt der Staatsanwalt noch von Dir höchstpersönlich Amtshilfe.
Gut, er wird dich für allerhöchstens 5 Jahre hinter Gitter bekommen und der Schadenersatz, den Du bezahlen mußt, ist geradezu lächerlich. Aber hast Du schon mal daran gedacht, was passiert, wenn Du im Gefängnis sitzt?
Bestimmt. Deine Geschäfte gehen weiter und Du hast genug Vasallen, die den Laden, von Dir gesteuert, am Laufen halten. Soweit hast Du Recht. Aber, was ich die ganze Zeit andeuten wollte, ist, daß jetzt nicht nur das Gericht einen Teil der Akten bekommt, sondern auch Deine Dich liebenden Geschäftspartner und solche, die es werden, wenn sie Deine Unterlagen in den Händen halten.
Erst werden sie eine feindliche Übernahme nach der anderen starten und Dich aus allen Geschäften drängen. Sie werden Dir überall das Wasser abgraben, Deine Verbündeten unter Druck setzen usw... Sie werden deine gesamte Palette an schmutzigen Tricks bedienen und auf Deiner Klaviatur Dein Requiem spielen.
Sollen sie nur, wirst Du jetzt sagen. Das Geld, was Du auf der hohen Kante hast, reicht locker für einen Neuanfang. Sicher, aber der wird Dir nicht vergönnt sein. Drinnen im Knast bist du schutzlos. Dein Hochmut gewissen Kreisen gegenüber rächt sich da gewaltig. Die haben auch ihre Ehre im Leib. Du bist tot, mein Liebling.
Bleibt die Frage zu klären, wie ich in Deinen Safe gekommen bin. Goethes Hexeneinmaleis: ›Du mußt versteh’n! – Aus Eins mach Zehn, – Und Zwei laß geh’n, – Und Drei mach gleich, – So bist Du reich. – Verlier die Vier! Aus Fünf und Sechs, – So sagt die Hex’, – Mach Sieben und Acht, – So ist's vollbracht: – Und Neun ist Eins, Und Zehn ist keins. – Das ist das Hexen-Einmaleins!‹
Es paßt zu Dir, mir das Bild vor die Nase zu hängen. Ein magisches Quadrat, dessen Summen immer 15 sind. Die Quersumme von 15 ist 6. Das ergibt 666 666 oder zweimal die Zahl des Teufels, der Du gern selbst gewesen wärst. Vielleicht war es als Notöffner gedacht, bevor Du das Dossier angelegt hast. Wie dem auch sei – ich mußte nicht lange überlegen, um zu wissen, was Du mir da schenktest.
Ich hoffe, Du bist mir nicht böse? Nein, sicher kannst Du mich verstehen. Mein Erbe kannst Du nun genießen. Bis auf diverse Kleinigkeiten, wie die Wohnung hier. Aber Näheres erfährst du zur Testamenteröffnung. Bis dahin, alles Gute!
Ach ja, die Unterlagen, außer die von meinem Vater, werden im Falle meines Todes oder auf meine Anweisung hin per Kurier verteilt. Die Rechnung dafür ist bereits bezahlt.
Abschließend möchte ich bemerken: Falls du jetzt eine Stärkung nötig hast, der Pernod steht im Kühlschrank.«
Danke M. Damit war er aus dem Schneider. Bei der wilden Hatz, die nun beginnen würde, spielte er keine Rolle mehr. Die Könige der Ratten würden sich jetzt gegenseitig an die Gurgel gehen und dabei die Karten neu mischen. Ihm konnte es egal sein. Als die leere Flasche auf den Boden rollte, schlief er bereits.
Drei Monate später.
Die Adresse, die als Absender der E-Mail angegeben war, kannte er. Es war dieselbe Wohngegend, in der auch die M. wohnte. Es war nur ein Haus weiter, näher am Park. Er sollte da vorbeischauen, man hätte eine interessante Entdeckung gemacht.
Ein älterer, dickbäuchiger, aber sehr beweglicher Mann öffnete ihm. Er nickte kurz und bat ihn herein. Ohne eine Erklärung führte er ihn in ein kleines Hinterzimmer. Dort stand der Schreibtisch der M., der Safe stand offen und auf ihm lag sein Revolver, M’s Kokain und seine Visitenkarte.
»Nun, mein Herr, ich wurde von Frau M. in ihrem Testament mit diesem Schmuckstück von einem Schreibtisch bedacht. Fragen sie nicht warum, ich werde es ihnen nicht erklären.« Er ging um den Schreibtisch herum, stützte sich auf und sah ihn fest an. »Gehe ich recht in der Annahme, daß sich der Originalschlüssel zu diesem Safe in ihrem Besitz befindet?«
Der Joker griff in seine Tasche und legte ihn neben seinen Revolver, aber der Mann winkte ab. »Nein, behalten sie ihn. Ich sehe, daß sie mein Mann sind. Wissen sie, ich habe natürlich keine Kosten gescheut und mir den Tresor öffnen lassen. Irgendwie ahnte ich, daß es sich für mich lohnen würde. Die M. war, sagen wir, eine Freundin des Hauses und wer sie auch erschossen haben mag, Sie waren es nicht. Aus diesem Revolver wurde die letzten Jahre kein Schuß abgefeuert. Das ist doch ihre Waffe?« Er streckte sie dem Joker entgegen, der nahm sie und steckte sie ein.
»Sie werden verstehen, daß ich mir wegen Ihrer Karte so meine Gedanken gemacht habe. Sie werden auch verstehen, daß ich Sie in meine Überlegungen und Recherchen nicht einbeziehe. Aber ich weiß, daß diese nicht falsch sind und Sie erfreut über mein Angebot sein werden.« Er spreizt die aneinandergelegten Fingerkuppen vor seiner Brust und schaut scheinbar gedankenverloren in den Raum. »Wie sie vielleicht wissen, bin ich ein Mann, den man als vermögend bezeichnen kann. Dies ist an sich ein erfreulicher Umstand, aber wer Geld hat, hat auch Sorgen. Ich brauche jemanden, der diskret meine ...«
Octapolis & Til_o. »Rattenkampf« (2011)
---
(Abspann & warme Worte des Dankes)
(Abspann & warme Worte des Dankes)
Ich möchte als erstes natürlich Til_o. danken. Er hinterfragte die Idee nicht unnötig, sondern legte los, wie, er möge mir verzeihen, ein Goldhamster in seinem Rad (auf Speed). Oder wie Schumi nach der Kurve, siewissenschon...
Außerdem Lizzard, die entgegen ihres guten Geschmacks den Text auf Fehler prüfte und mit vorgehaltener Waffe Präteritum, Komma und Plusquamperfekt in die Knie zwang.
Nicht zu vergessen Frau RWE, die, als die Säge mal kurzzeitig klemmte, todesmutig einsprang.
[An dieser Stelle gucken wir bitte alle gerührt und haben vielleicht etwas schmalziges im Stile von »My Heart Will Go On« im Hinterkopf!]
Fühlt euch umarmt!
[Kunstpause. Sacken lassen. Hach!]
Zu guter letzt innigsten Dank denen, die sich 16 Kapitel lang durch die Geschichte (ja, bevor jemand fragt, ich hab auch nicht immer allem folgen können, hehe) gelesen haben! Skål!!!
reingefruttelt von
Octapolis
05.10.2011
Sunshine!
Boah, dieses Lied, weiland auf einer von ein paar hundert MCs gebunkert und ewiger Begleitsoundtrack fürs weitere Leben, schwirrte mir heute mehrmals am Tag durch´s karg möblierte Oberstübchen - und guck, es gibt sogar ein Video dazu!
Miranda Sex Garden »Sunshine« (»Suspiria«, 199x)
Schöööööööööön!
Außerdem gerade noch aufgegabelt: Dimmu Borgirs Version von Accepts Klassiker »Metal Heart«. Wann bitte kam so was mal auf Viva? Ich geh kaputt... Und so schön LoFi, besser geht´s kaum noch...
Dimmu B. live @ Viva!
Ach so, geht noch besser... hier die mächtig tönende Studioversion...
Dimmu Borgir »Metal Heart« (»Godless Savage Garden«, 1998)
...und der Fairness halber noch das Original... nee, wollte ich, aber, in deinem Land nicht verfügbar, klar, wenn man aus Kühlemorgen kommt, hehe... also dann lassen wir es einfach bei einem Link zu last.fm (klickklack [und selbst auch da nur als Live-Version]). Wahrscheinlich kennt das eh jeder. Beschissene Geld-Reunions! Bleibt die Erkenntnis, dass Udo Dirkschneider ne coole Socke war, Shagrath jedoch das güldenere Kehlchen besitzt. ;o)
Am liebsten würde ich mir so ein Tool installieren, welches diese bekloppte Ländersperre umgeht, was auch wieder blöd wäre, weil dann blogbezüglich der nervige Paris-Effekt einzöge, sprich, Videos im Blog erschienen , zu denen sich dann der altbewährte Kommentar »Tolles, Video, wir konnten es nicht gucken!« gesellen würde. Also lassen wir´s...
Nun gut, da es heute eh schon gemischt musikalisch zuging, noch was unpassendes, aber sehenswertes hinten dran und dann Schluß, versprochen! ;o)
Dels feat. Joe Goddard »Trumpalump« (»Gob«, 2011)
So, nun aber gut für heute, wir brauchen morgen auch noch Platz! ;o)
Miranda Sex Garden »Sunshine« (»Suspiria«, 199x)
Schöööööööööön!
---
Außerdem gerade noch aufgegabelt: Dimmu Borgirs Version von Accepts Klassiker »Metal Heart«. Wann bitte kam so was mal auf Viva? Ich geh kaputt... Und so schön LoFi, besser geht´s kaum noch...
Dimmu B. live @ Viva!
Ach so, geht noch besser... hier die mächtig tönende Studioversion...
Dimmu Borgir »Metal Heart« (»Godless Savage Garden«, 1998)
...und der Fairness halber noch das Original... nee, wollte ich, aber, in deinem Land nicht verfügbar, klar, wenn man aus Kühlemorgen kommt, hehe... also dann lassen wir es einfach bei einem Link zu last.fm (klickklack [und selbst auch da nur als Live-Version]). Wahrscheinlich kennt das eh jeder. Beschissene Geld-Reunions! Bleibt die Erkenntnis, dass Udo Dirkschneider ne coole Socke war, Shagrath jedoch das güldenere Kehlchen besitzt. ;o)
Am liebsten würde ich mir so ein Tool installieren, welches diese bekloppte Ländersperre umgeht, was auch wieder blöd wäre, weil dann blogbezüglich der nervige Paris-Effekt einzöge, sprich, Videos im Blog erschienen , zu denen sich dann der altbewährte Kommentar »Tolles, Video, wir konnten es nicht gucken!« gesellen würde. Also lassen wir´s...
Nun gut, da es heute eh schon gemischt musikalisch zuging, noch was unpassendes, aber sehenswertes hinten dran und dann Schluß, versprochen! ;o)
Dels feat. Joe Goddard »Trumpalump« (»Gob«, 2011)
So, nun aber gut für heute, wir brauchen morgen auch noch Platz! ;o)
reingefruttelt von
Octapolis
Labels:
Accept,
Blog,
Cover,
Dels,
Dimmu Borgir,
Hip Hop,
Kühlemorgen,
LoFi,
Miranda Sex Garden,
Musik,
Paris,
Stimme,
TV,
Video
Lucifer
Vor ein paar Wochen hatten wir an dieser Stelle ein Making Of zum kommenden Musikvideo von Behemoth (klickklack). Nun isses fertig - und so sieht´s aus...
Behemoth »Lucifer« (»Evangelion«, 2009)
Kann man außer einem dieser YouTube-Kommentare, nämlich Brawo Adam! nichts hinzufügen, hehe... Natürlich wird weder mit Brüsten noch mit Blut gegeizt, das zieht ja doch immer... Hamse schön gemacht!
Behemoth »Lucifer« (»Evangelion«, 2009)
Kann man außer einem dieser YouTube-Kommentare, nämlich Brawo Adam! nichts hinzufügen, hehe... Natürlich wird weder mit Brüsten noch mit Blut gegeizt, das zieht ja doch immer... Hamse schön gemacht!
30.09.2011
Kultur und anderes
Habe folgendes Vidscho gerade auf der eigenen Hausseite gesehen und da ich´s nicht reingefruttelt habe, wirds wohl Sportsfreund Paradroid gewesen sein. Doppelt wertvoll, denn selbst wen die angepriesene Veranstaltung (Morphonic Lab Nr. 10, im Palais des Großen Garten zu Drježdźany am 8. Oktober) nicht weiter anhebt, kann sich hier ein paar Minuten von oldschooligem 8-bit-Geballer beachtbitballern lassen... Dann mal los!
Außerdem geschmeidig...
Mark Ronson & The Business Intl. »Lose It (In The End)« (»Record Collection«, 2010)
Was auch immer. Jetzt ist schönes Wetter, so was wie Wochenende (nicht vergessen für Montag den Schampus vorzukühlen, danke Helmut!) und damit ab in den Abend.
Auch wenn´s hier schon tausendmal verwurstet wurde: es muss noch mal sein... passt gerade so gut! ;o) Schönes Wochenende zsamm!
De Klootzakken »Dominee Dimitri (Full Extended Version)« (»Technohead 3 - Out Of Control?« Sampler, 1994)
PS: Wahre Genießer starten alle drei Tonspuren gleichzeitig! ;o)
Außerdem geschmeidig...
Mark Ronson & The Business Intl. »Lose It (In The End)« (»Record Collection«, 2010)
Was auch immer. Jetzt ist schönes Wetter, so was wie Wochenende (nicht vergessen für Montag den Schampus vorzukühlen, danke Helmut!) und damit ab in den Abend.
Auch wenn´s hier schon tausendmal verwurstet wurde: es muss noch mal sein... passt gerade so gut! ;o) Schönes Wochenende zsamm!
De Klootzakken »Dominee Dimitri (Full Extended Version)« (»Technohead 3 - Out Of Control?« Sampler, 1994)
PS: Wahre Genießer starten alle drei Tonspuren gleichzeitig! ;o)
reingefruttelt von
Octapolis
Labels:
8 Bit,
De Klootzakken,
Dresden,
Großer Garten,
Helmut Kohl,
Kultur,
Mark Ronson,
Montag,
Morphonic Lab,
paradroid,
Video,
Wetter,
Wochenende
01.09.2011
Flieg nicht so hoch, mein kleiner Freund!
Momentan geistert der Wiesenhof-Skandal durch die Medien. Sogar die olle ARD fühlte sich dieser Tage berufen eine Reportage dazu in die deutschen Wohnzimmer zu beamen. Den Anfang nahm die Sache bei der PETA (Link zum Thema: klickklack!), die erneut Strafanzeige gegen den Geflügelkonzern stellte und brisante Videobeweise vorlegen konnte.
Nun mag das manchen in der abendlichen Gemütlichkeit schwer an die Nieren gegangen sein (Elsbeth, mach morgen lieber wieder Hackepeterschnittchen, die Puten sind vergiftet...), allerdings ist der Bürger aber auch vergesslich und obendrein gern unvernünftig, daran ändert der, sicher gut gemeinte und wahrscheinlich auch notwendige Tritt in die fauligen Eier der Lebensmittelindustrie nichts. Wird ja keiner über Nacht zum Vegetarier oder zum bessere-Welt-Warrior.
Verstehnse mich nicht falsch (passiert manchmal), ich möchte dieses Thema keineswegs herabstufen oder ins lächerliche ziehen, jedoch erscheint mir diese wellenförmig auftretende Empörung über solche Zustände eher als seltsamer Indikator einer medial halbverblödeten Gesellschaft. Wenn man einen tiefgefrorenen Vogel (der hat gelebt, gefressen, Medikamente schlucken müssen [die auch Geld kosten], wurde geschlachtet, ausgeweidet, gerupft, in Folie eingepackt, mit dem LKW von a nach b gefahren und beim Discounter weiter gepermafrostet für nicht ganz drei Euro bekomme, oder wahlweise einen halben vorm Discounter des Vertrauens, schon gegart mit knuspriger Haut, zum selben Preis, dann muss der gesunde Menschenverstand doch ausspucken, dass so was nur bei Massentierhaltung mit großindustrieller und kapitalistischer Struktur funktionieren kann.
Es wäre doch ein leichtes oder zumindest nur mittelschweres Unterfangen, seitens unserer politischen Führung Regelungen auf den Weg zu bringen, die von Anfang an sicherstellen, dass zur Nahrung des Menschen verwendete Tiere ein, ähem, menschenwürdiges Leben (und auch ordentlichen Tod) erfahren. Macht natürlich keiner, denn der Verbraucher, der ja auch irgendwo Wähler ist, könnte übellaunig reagieren (Nee, Günni, seitdem die Merkel Kanzlerin ist, ham die die leckere Putenarschpastete schon wieder um nen Euro angehoben, dat nächste mal wähln wir SPD!). Also bleibt es bei einem von den Medien getragenen Skandal und der Hoffnung auf die Mündigkeit und Schläue des einfachen Volkes. Da haben schon ganz andere drauf gehofft...
Deswegen zieht sich der eine oder andere trotzdem in Abständen nen Broiler rein und wenn man hier in der Stadt nicht gerade die Weide oder Geflügelfarm des Vertrauens vor der Türe hat, greift man dieser Form der Tierhaltung indirekt öfter unter die schmierigen Arme, als man selbst wahrhaben will.
Das ist ja das tolle heutzutage: Der Großteil macht irgendwas mit, was er gemeinhin als völlig empörend empfindet. Da beißt sich gedopte Katze in den eigenen Schwanz, den ohne Empörung kein Skandal... Aber das Volk hat eben hin und wieder Hunger auf Skandale, will nicht immer nur Putenfilet lutschen.
So haben alle was davon, nur die Tiere nicht.
The Skatoons »Kotzen« (»Einmal Ska und zurück«, 2003)
Nun mag das manchen in der abendlichen Gemütlichkeit schwer an die Nieren gegangen sein (Elsbeth, mach morgen lieber wieder Hackepeterschnittchen, die Puten sind vergiftet...), allerdings ist der Bürger aber auch vergesslich und obendrein gern unvernünftig, daran ändert der, sicher gut gemeinte und wahrscheinlich auch notwendige Tritt in die fauligen Eier der Lebensmittelindustrie nichts. Wird ja keiner über Nacht zum Vegetarier oder zum bessere-Welt-Warrior.
Verstehnse mich nicht falsch (passiert manchmal), ich möchte dieses Thema keineswegs herabstufen oder ins lächerliche ziehen, jedoch erscheint mir diese wellenförmig auftretende Empörung über solche Zustände eher als seltsamer Indikator einer medial halbverblödeten Gesellschaft. Wenn man einen tiefgefrorenen Vogel (der hat gelebt, gefressen, Medikamente schlucken müssen [die auch Geld kosten], wurde geschlachtet, ausgeweidet, gerupft, in Folie eingepackt, mit dem LKW von a nach b gefahren und beim Discounter weiter gepermafrostet für nicht ganz drei Euro bekomme, oder wahlweise einen halben vorm Discounter des Vertrauens, schon gegart mit knuspriger Haut, zum selben Preis, dann muss der gesunde Menschenverstand doch ausspucken, dass so was nur bei Massentierhaltung mit großindustrieller und kapitalistischer Struktur funktionieren kann.
Es wäre doch ein leichtes oder zumindest nur mittelschweres Unterfangen, seitens unserer politischen Führung Regelungen auf den Weg zu bringen, die von Anfang an sicherstellen, dass zur Nahrung des Menschen verwendete Tiere ein, ähem, menschenwürdiges Leben (und auch ordentlichen Tod) erfahren. Macht natürlich keiner, denn der Verbraucher, der ja auch irgendwo Wähler ist, könnte übellaunig reagieren (Nee, Günni, seitdem die Merkel Kanzlerin ist, ham die die leckere Putenarschpastete schon wieder um nen Euro angehoben, dat nächste mal wähln wir SPD!). Also bleibt es bei einem von den Medien getragenen Skandal und der Hoffnung auf die Mündigkeit und Schläue des einfachen Volkes. Da haben schon ganz andere drauf gehofft...
Deswegen zieht sich der eine oder andere trotzdem in Abständen nen Broiler rein und wenn man hier in der Stadt nicht gerade die Weide oder Geflügelfarm des Vertrauens vor der Türe hat, greift man dieser Form der Tierhaltung indirekt öfter unter die schmierigen Arme, als man selbst wahrhaben will.
Das ist ja das tolle heutzutage: Der Großteil macht irgendwas mit, was er gemeinhin als völlig empörend empfindet. Da beißt sich gedopte Katze in den eigenen Schwanz, den ohne Empörung kein Skandal... Aber das Volk hat eben hin und wieder Hunger auf Skandale, will nicht immer nur Putenfilet lutschen.
So haben alle was davon, nur die Tiere nicht.
The Skatoons »Kotzen« (»Einmal Ska und zurück«, 2003)
reingefruttelt von
Octapolis
Labels:
Angela Merkel,
Kapitalismus,
Kulinarisches,
Politik,
Regierung,
SPD,
The Skatoons,
Tiere,
TV,
Umwelt,
Video,
Volk
24.08.2011
diverses behemothiges
Sehenswert ist folgendes Making Of zum demnächst kommenden Videoclip der Herren Behemoth, zu ihrem Song »Lucifer«.
Dazu gehöriges Album ist ja nun schon zwei Jahre alt, jedoch lag die Band aufgrund der Krebserkrankung ihres Frontrecken Nergal auf Eis. Aber anscheinend ist der Meister wieder hergestellt.
Behemoth »Lucifer« (»Evangelion«, 2009)
Apropos Nergal und seine unfreiwillige Auszeit: Diese bewahrte ihn bis vor kurzem vor einem, bereits 2008 angeschobenen, Gerichtsprozess. Denn wenn jemand auf der Bühne Seiten aus einer Bibel fetzt und in Mutter Kirche die »mörderischste Religionsgemeinschaft des Planeten« erkennt, finden das unsere katholischen Nachbarn nicht sehr spaßig. Schließlich waren sie ja über zweieinhalb Jahrzehnte selber Papst... Auch davon gips einen Mittschnitt. klickklack (also von der Seitenfetzerei, nicht von den zweieinhalb Jahrzehnten!)
Wie auch immer, wenn es was neues gibt, oder das Video fertig ist, erfahren Sie es hier oder auch woanders. ;o)
So klang das vor mittlerweile 17 Jahren, kaum dem heutigen Sound zuzuordnen, aber nicht minder geschmeidig! Aber da lebte Johannes Paul der Zweite auch noch... ;o)
Behemoth »Thy Winter Kingdom« (»From The Pagan Vastlands«, 1994)
Dazu gehöriges Album ist ja nun schon zwei Jahre alt, jedoch lag die Band aufgrund der Krebserkrankung ihres Frontrecken Nergal auf Eis. Aber anscheinend ist der Meister wieder hergestellt.
Behemoth »Lucifer« (»Evangelion«, 2009)
Apropos Nergal und seine unfreiwillige Auszeit: Diese bewahrte ihn bis vor kurzem vor einem, bereits 2008 angeschobenen, Gerichtsprozess. Denn wenn jemand auf der Bühne Seiten aus einer Bibel fetzt und in Mutter Kirche die »mörderischste Religionsgemeinschaft des Planeten« erkennt, finden das unsere katholischen Nachbarn nicht sehr spaßig. Schließlich waren sie ja über zweieinhalb Jahrzehnte selber Papst... Auch davon gips einen Mittschnitt. klickklack (also von der Seitenfetzerei, nicht von den zweieinhalb Jahrzehnten!)
Wie auch immer, wenn es was neues gibt, oder das Video fertig ist, erfahren Sie es hier oder auch woanders. ;o)
So klang das vor mittlerweile 17 Jahren, kaum dem heutigen Sound zuzuordnen, aber nicht minder geschmeidig! Aber da lebte Johannes Paul der Zweite auch noch... ;o)
Behemoth »Thy Winter Kingdom« (»From The Pagan Vastlands«, 1994)
reingefruttelt von
Octapolis
Labels:
Behemoth,
Bibel,
Black Metal,
Katholiken,
Metal,
Nergal,
Papst,
Polen,
Video
20.08.2011
Dré Imbičz from Amerika performing in Drježdźany
Wochenlang drauf gefreut und nun schon wieder vorbei: die großartigen Dré Imbičz rockten das Stadtfest. Für den ein oder anderen war es der erste Besuch auf dem Stadtfest überhaupt, für andere der hoffentlich letzte. Aber für ne Band aus Amerika macht man Ausnahmen, hehe...
Und wie das so ist, das Publikum ist ein anderes, die Rahmenbedingungen sind auch eher, nun ja, eben andere, als in einem vollgerammelten Lustgarten zur BRN und der Sound ist zwar gut, aber einfach zu leise. Da geht die Post nicht wirklich ab, wofür die Band, die wie immer brilliert, selbst nichts kann.
Extase
Atemberaubende Panoramafotografie mit Musikern, Riesenrad und güldener Reiterstatue! Mehr Kultur geht wirklich nicht auf ein Bild!
Natürlich gibt es auch etwas LoFi-Videomaterial. Muss nicht erwähnen, dass ausgerechnet, wenn ich die Kamera spontan ankurbele, spontan ein Phil Collins Böller gezündet wird. Man fasst es nicht!
Dré Imbičz from Amerika performing »Another Day In Paradise« from fucking Phil Collins
Selbstverständlich ließen wir uns es mal wieder nicht entgehen, ein kleines Erinnerungsfoto mit zumindest (oder immerhin) dem Schlagzeuger und dem Bassisten der Band zu bekommen, was die beiden, trotz ihres extremen Prominentenfaktors bereitwillig unterstützten. Innigsten Dank! ;o)
Ansonsten erwartet man vom Stadtfest nicht viel und beim Streifzug entlang anderer Bühnen und Ständen auf dem Heimweg taten sich noch echte Lowlights mit extremen Fremdschämfaktoren auf. Nun ja... Gibt es auch noch Videopeinlichkeiten, mal gucken, lade ich vielleicht ein anderes mal hoch.
Was bleibt, ist ein schöner Abend, mit schöner Musik, schönen Menschen und schönen Getränken. DAS ist schön! ;o)
PS: Noch mehr packende Videos, noch mehr LoFi und das auch noch aus ner völlig anderen Perspektive (Multiangle nennt das der Videothekar) gibt es bei unserem digitalen Kameraden & Polkafreund til_o. (klicken Sie hier!), welcher hiermit, samt Anhang, noch mal seperat gegrüßt sei. Nächstes mal machen wir uns vorher ne Bühnenseite aus! ;o)
PPS: Ab sofort versuchsweise kleine weiße Friedenstaube im Logo. Drushba!
Und wie das so ist, das Publikum ist ein anderes, die Rahmenbedingungen sind auch eher, nun ja, eben andere, als in einem vollgerammelten Lustgarten zur BRN und der Sound ist zwar gut, aber einfach zu leise. Da geht die Post nicht wirklich ab, wofür die Band, die wie immer brilliert, selbst nichts kann.
Was man mir mal erklären könnte, wäre die Tatsache, dass für 0,4l Bier, was ohnehin schon ein Beschmuhmaß ist, straffe 3 (drei!) Euro Einheitspreis aufgerufen werden. Ist schon klar, so lange es jemand bezahlt, ist es halt so und als einer, der ne Notration im Rucksack hat, kann es mir eigentlich egal sein, aber normal ist das nicht.
Natürlich gibt es auch etwas LoFi-Videomaterial. Muss nicht erwähnen, dass ausgerechnet, wenn ich die Kamera spontan ankurbele, spontan ein Phil Collins Böller gezündet wird. Man fasst es nicht!
Dré Imbičz from Amerika performing »Another Day In Paradise« from fucking Phil Collins
Selbstverständlich ließen wir uns es mal wieder nicht entgehen, ein kleines Erinnerungsfoto mit zumindest (oder immerhin) dem Schlagzeuger und dem Bassisten der Band zu bekommen, was die beiden, trotz ihres extremen Prominentenfaktors bereitwillig unterstützten. Innigsten Dank! ;o)
Ansonsten erwartet man vom Stadtfest nicht viel und beim Streifzug entlang anderer Bühnen und Ständen auf dem Heimweg taten sich noch echte Lowlights mit extremen Fremdschämfaktoren auf. Nun ja... Gibt es auch noch Videopeinlichkeiten, mal gucken, lade ich vielleicht ein anderes mal hoch.
Was bleibt, ist ein schöner Abend, mit schöner Musik, schönen Menschen und schönen Getränken. DAS ist schön! ;o)
PS: Noch mehr packende Videos, noch mehr LoFi und das auch noch aus ner völlig anderen Perspektive (Multiangle nennt das der Videothekar) gibt es bei unserem digitalen Kameraden & Polkafreund til_o. (klicken Sie hier!), welcher hiermit, samt Anhang, noch mal seperat gegrüßt sei. Nächstes mal machen wir uns vorher ne Bühnenseite aus! ;o)
PPS: Ab sofort versuchsweise kleine weiße Friedenstaube im Logo. Drushba!
Abonnieren
Kommentare (Atom)