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26.12.2018

Troll 3



Fangen wir erstmal mit den umfangreichen Basisinformationen zu diesem, ähem, Klassiker aus dem Jahr 1990 an. Im Original hört dieser italienische Fantasymumpitz auf den Titel »Quest For The Mighty Sword« und reiht sich thematisch in die Ator-Reihe ein, lief daher im TV (sicher spät am Abend auf Tele5 oder RTL2, hehe) auch unter dem Namen »Ator - Das Schwert der Macht«, wurde zuweilen auf VHS als »Ator III: The Hobgoblin« vermarktet. Da die ersten beiden Troll-Filme (völlig andere Thematik) in Deutschland aber gut liefen, wurde halt kurzerhand »Troll 3« daraus. Vorliegendes Exemplar wurde stilecht auf VHS verkonsumiert (inklusive richtig räudiger Trailershow vornweg).



König Ator ist in grauer Vorzeit stolzer Besitzer des Schwertes des heiligen Grals, geschaffen von der Gottheit Troll. Als dieser die Waffe zurück haben möchte und Ator sich weigert, diese zu übergeben, bezahlt der König dies mit dem Leben, wobei das Schwert kaputt geht. Die Witwe schnappt sich die zwei Schwertteile und übergibt diese samt ihrem Sohn an Grindel, einem echten Troll (!), mit der Bitte, den Sohn (auch Ator) groß zu ziehen und ihm zur Volljährigkeit das reparierte Schwert zu überreichen, damit er Gerechtigkeit für sein Volk erstreiten kann. Der Troll ist allerdings kein feiner Zeitgenosse, verarscht die Mutter und als Ator Junior dies von einer Seherein erfährt, halbiert er Grindel mit dem Schwert. Daraufhin zieht er los, um die Geliebte aus bösen Fängen zu befreien und sein Volk in die mittlere Welt zu führen... Bla bla, bla, bla, blubb...


Als erstes sollte ich zugeben, den Film zweigeteilt konsumiert zu haben. Das ist mir auf einen Haufen echt zu viel. ;o) Gut, er ist alt, die Kostüme sind ambitioniert, die Effekte wahrscheinlich dem Budget entsprechend und die Gesamtoptik hat den schlechten Mundgeruch der damaligen Zeit. Kann man nichts machen.
Echt hart ist der Hauptdarsteller. Diese ausdruckslose Visage mit dem feingewellten, blonden Gestrüpp obendrauf ist so was von untelegen, dass es eine Herausforderung für den kleinen Filmfreund darstellt, nicht abwechselnd zu weinen oder zu lachen. Aber das grundlegende Übel ist der brutale Stilpool, bei dem man sich hier bedient. Ein bisschen nordische Mythologie hier, Barbaren da, ein Minigodzilla (Spoiler: blutet grün) ist auch dabei. Keine Sage, keine Kultur war hier heilig. Als in einer Höhle (zumindest am Eingang ist es eine) das Inferno losbricht, stürzt auch mal ein griechisches Gebäude ein und so weiter. Da ist es fast schon eine Erleuchtung, als sich die unbezwingbaren Bewacher irgendeines Tempels (einer führt das Schild, einer das Schwert, keine Chance) praktisch als siamesische Roboterzwillinge erweisen, die auch noch dumm wie hunder Meter Feldweg sind. Unser Held saust einfach durch einen Durchgang, der für zwei Robowächter zu breit ist und während diese wie die Bekloppten auf der Stelle tapsen und mit ihren Blechschädeln im Takt gegen den Felsen klopfen, umrundet er sie, um sie rücklings voneinander zu trennen, worauf die Unholde unter Funkensprüh zu Boden gehen. Scheiße nur, dass die das ernst meinten. Aaaaalterrrrr!!!! ;o)



Angucken kann man sich das in Gänze u. a. bei YouTube (witzig, der Kanal hört auf den Namen Stream Trash). ;o) Ich könnte noch Stunden weiterschreiben, so was Schönes bekommt man nicht alle Tage vor die Flinte, aber der Hauptfilm wartet bereits. Glühwein!


Yellow Umbrella »Boys Don´t Cry« (»Stoned-Steady«, 2010)

05.10.2018

Convent - Biss in alle Ewigkeit

»Dann soll mein Bruder also der neue Antichrist werden?« - »Ich fürchte ja...« - »Da wird Mom aber böse!«... Allein für diesen Dialog hätte es schon eine Nominierung für einen höheren Filmpreis geben müssen, aber man kann nicht alles im Leben haben.

Der Film, eine US-Produktion aus dem Jahr 2000, trug im Original den Titel »The Convent«, der deutsche Titel wurde um den Artikel gekürzt, dafür mit einem Namenszusatz versehen und heißt hier zulande mit vollem Namen »Convent - Biss in alle Ewigkeit«, was ein bisschen in die Irre führen kann, denn hier gibt es über die Distanz von 84 Minuten (P18) so ziemlich alles, nur keine verliebten Vampire (ja, kam chronologisch auch ertst danach)...



Wie lernen in der tarantinoesken Eröffnungssequenz eine junge Frau kennen: Schuluniform, Sonnenbrille, Kippe im Mundwinkel, Benzinkanister und großkalibrige Wumme im Anschlag. Begleitet mit zuckersüßer Musik (»You Don´t Own Me« von Lesley Gore) betritt sie eine Klosterschule und ballert sämtliche Nonnen und den hauseigenen Pfaffen nieder, um dann alles anzuzünden und darauf weiter zu ballern. Das Warum wird im späteren Verlauf des Films erklärt.



Als vierzig Jahre später ein paar Studenten (klassische Stereotype, inkl.: Football-Spieler, Cheerleaderin, Goth Girl, nerdiger Neuling, etc.) in der Ruine etwas Party machen wollen, sind sie nicht alleine da. Es sind ein paar Hobbysatanisten vor Ort, angeleitet von einem grenzdebilen, aber damit hervorragend in diese Kulisse passenden Anführer. Es gelingt ihnen, trotz offensichtlicher Blödheit, einen Fluch auszulösen, welcher Zombienonnen auf den Plan ruft. Der Rest des Films ist ab dieser Stelle eigentlich selbsterklärend.



Das Ganze ist teilweise so überzogen und comichaft in Szene gesetzt, dass es teilweise schon fast wehtut, andererseits hat der Film einen Affenzahn drauf und lässt einen am Ende amüsiert und bestens unterhalten zurück.
Bevor ich es vergesse: Sehr schön ist die Rolle des Officers, gespielt von Coolio (ja, genau der!). ;o)

Lesley Gore »You Don´t Own Me« (1963)

28.04.2018

Arac Attack

Mit vollem Namen heißt dieses Genrehighlight »Arac Attack - Angriff der achtbeinigegen Monster«, im amerikanischen Original »Eight Legged Freaks«, was auch gereicht hätte, aber an der Verhunzung von Originaltiteln scheinen sich hierzulande Legionen benebelter Praktikanten das Taschengeld aufzubessern - man ist es gewohnt. Veröffentlicht wurde das Ganze 2002, die P12-freigegebene Version dauert 99 Minuten und wurde in diesem Falle stilecht auf VHS konsumiert.



Die Handlung spielt in der US-amerikanischen Kleinstadt Prosperty. An deren Rand betreibt ein etwas seltsamer Kauz namens Joshua eine Spinnenfarm. Er erhält regelmäßig Besuch vom kleinen Mike, obwohl dessen Mutter es nicht so gut findet, dass ihr Sohn seine Zeit mit Joshua verbringt und sich für Arachniden interessiert. Eines Abends verliert ein völlig übermüdeter Trucker ein Faß mit toxischem Inhalt, als er an Prosperty vorbeifährt. Dieses plumpst in einen Tümpel und die verseuchte Brühe gelangt über Insekten, die der Züchter als Leckerei für seine achtbeinigen Lieblinge verwendet auf seine Farm. Kurzum... irgendwann findet Mike seinen Freund nicht mehr vor, dafür dessen Farm komplett eingewebt...



Nebenschauplätze sind eine stillgelegte Mine, ein Einkaufszentrum und eigentlich die gesamte Kleinstadt. Es wird geklotzt und nicht gekleckert, mit einer ordentlichen Prise Humor und etlichen bekannten (David Arquette gibt den Minenbesitzer, die junge Scarlett Johansson Mikes Schwester) und wenigstens Genreafficionados vertrauten Gesichtern beste Unterhaltung geboten. Sehr popcornig, aber immer noch achtbeinig genug! Davor und danach kam kaum besserer Insektenhorror in das Abspielgerät des Verfassers. Film ungezählte Male gesehen und mindestens genauso oft darüber gefreut. ;o)

Hören wir noch ein Stück aus dem Soundtrack...

Joey Deluxe »Itsy Bitsy Spider« (2002)

03.04.2018

Welcome To Hell - Das letzte Ritual

Im Original trug dieser Film den Titel »Initiation: Silent Night, Deadly Night 4« - und weil es schon 1990 Mode war, Titel für den deutschen Videomarkt zuverschlimmbessern, heißt er nun eben »Welcome To Hell - Das letzte Ritual«. Kennerinnen und Kenner genießen solch grauen Schinken stilecht via VHS! ;o)



Reporterin Kim ist fasziniert von einer Frau, die sich brennend von einem Dach in den Tod stürzt und möchte darüber eine Story schreiben. Schwierig, denn eigentlich ist sie nur für die Kleinanzeigen zuständig. Also beginnt sie auf eigene Faust zu ermitteln und lernt auf diesem Wege ein paar Frauen kennen. Diese allerdings bilden eine Art Hexenzirkel und schon bald ist es zu spät - Kim soll ihr Opfer werden.



Eingebettet in etwas weihnachtliche Kulisse (daher wahrscheinlich der Originaltitel) gibt es hier natürlich eine etwas angestaubte Atmosphäre (Autos, Kleider, Frisuren etc.) zu bestauenen. Andererseits sind die Akteure okay und vor allem die Effekte können sich für die damalige Zeit wirklich sehen lassen. Okkulter Gruselspaß, nicht nur für Nostalgiker! ;o)

Impaled Nazarene »Nyrkillä Tapettava Huora« (»Absence Of War Does Not Mean Peace«, 2001)

01.04.2017

Flashback - Mörderische Ferien

Als in den Neunzehnhundertneunzigern dank Scream, Urban Legends oder Ich weiß, was du letzten Sommer...-Filme das Slashergenre wieder auf Kurs gebracht hatten, wurde im Jahr 2000 dieser Streifen produziert. Dabei wurden die Hauptrollen u. a. mit Schauspielerinnen aus »Gute Zeiten - Schlechte Zeiten« besetzt und die Handlung in eine alpine Kulisse verfrachtet, da ahnt man nichts Gutes. Doch, auch wenn alles so furchtbar deutsch sein mag, mit etwas Abstand kann man sagen: Das Ganze ist solide in Szene gesetzt und hat heute noch einen guten Unterhaltungswert.

Da haben wir schon mal nen deutschen Film... aber nur nen englischen Trailer. Sachen gibt´s...

Jeanette ist, seitdem ihre Eltern ums Leben kamen, als sie noch ein Kind war, in Behandlung in einer Psychatrie. Ihr Doktor unterstützt ihre ersten Schritte in ein selbstständiges Leben, indem er ihr einen Job als Französischlehrerin für drei verwöhnte Teenies aus reichem Hause vermittelt. Das gibt Reibungspunkte, aber auch ein bisschen Romantik mit dem ältesten Sohn. Egal, denn bald geschehen seltsame Dinge und kurz darauf macht sich ein Killer mit einer Sichel auf die Jagd nach Jugendlichen...

Prähistorie deluxe... Uncut-VHS- Version. ;o)

Auch wenn hier nur verwurstet wird, was tausend mal woanders geklappt hat, so unterhält der Film und macht alles richtig, was man im Slasher-Genre richtig machen kann, auch wenn man das aufgrund der Herkunft und des Casts nicht unbedingt vermutet (oder nachher auch noch zugibt haha). Das Ende ist ebenfalls sehr schön, Sie merken schon, der Verfasser dieser Zeilen kann das Material ungeschnitten wärmstens weiterempfehlen! Kann man u. a. bei Netzkino gucken... Oder auf VHS, wenn man hat. ;o)

The Easybeats »Sorry« (»Volume 3«, 1966)

06.10.2014

Hemoglobin (Bleeders)



Es gibt Filme, die sieht man, findet sie gar nicht so schlecht und kann sich nach einem Jahr trotzdem kaum noch dran erinnern. Und es gibt Filme, die haben schon einige Jahre auf dem Buckel und man hat sie irgendwie liebgewonnen. So einer ist »Hemoglobin«, OT: »Bleeders«) aus dem Jahre 1997, eine US-amerikanisch/kanadisch Koproduktion.



Die Story, welche auf einer Kurzgeschichte aus der Feder H. P. Lovecrafts basiert, berichtet von einem kranken Mann, der samt Frau auf einer Insel lebt, die schon seine Vorfahren bewohnten. Allerdings ist er ein Nachfahre eines holländischen Adelsgeschlechts, welches nach einem Erlass des Königs aus dem 17. Jahrhundert, welcher die Heirat innerhalb adeliger Familien verbot, auf dieses Eiland floh.



Nun ja, wir ahnen es bereits... Ein paar von denen haben das natürlich spielend überlebt und es droht Ungemach. Die mittlerweile amtlich degenerierten Inselbewohner vegetieren unter der Erde vor sich hin - und, klar - sie müssen sich auch von irgendetwas ernähren. Inmitten dieser Handlung in anheimelnder Kulisse rotiert der Arzt Dr. Marlowe (sympathischer Vortrag von Rutger Hauer).



Ein Film, der gut unterhält, nicht zu sehr auf die zwölf geht und jederzeit eine leicht morbide aber dennoch gemütliche Atmosphäre versprüht! ;o)

Wytch Hazel »Fight!« (»The Truth«, 2013)