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02.09.2021

Yoga Hosers

Hier haben wir einen, nun ja, Film, ein Kunstwerk (wie immer im Auge des Betrachters), was auch immer, irgendwo zwischen Horrorfilm, Komödie oder Groteske, aus dem Jahr 2016. Prominentestes Gesicht ist das von Johnny Depp (wenngleich nicht als solcher zu erkennen).

Zwei Teenies, die beide auf den Vornamen Colleen hören, daher folgerichtig die Colleens genannt werden, haben noch mehr Gemeinsamkeiten, als ihre Vornamen. Da wäre eine gemeinsame Vorliebe für Yoga, permanentes Betätigen ihrer Smartphones und ein gemeinsamer Job an der Kasse eines Supermarktes. Im Geschichtsunterricht erfahren sie einiges über einen führenden kanadischen Nazi in den 1940er Jahren, der seit dem als verschwunden gilt.
Eines Abends werden die Girls zu einer Party eingeladen, nicht ahnend, dass sie dort als Opfer für Satanisten dienen sollen. Dazu kommt es nicht, denn es erscheinen Bratzis. Hierbei handelt es sich quasi um Nazi-Bratwürste, die Sauerkraut statt Blut in sich haben und deren bevorzugter killing move darin besteht, ihren Opfern, die Pickelhaube voran, rektal in den Körper zu dringen, um ihn oral wieder zu verlassen. Pech für die Satanisten. Colleen und Colleen können die Killerwürste dann durch gekonnte Yoga-Figuren platt machen. Als die Polizei den Ort des Geschehens betritt, glaubt diese natürlich nichts von alledem und nimmt die beiden Mädels wegen Mordes fest.
Der Kopfgeldjäger Guy Lapointe (Mr. Depp) holt die beiden aus der Haft und mit seiner Hilfe und einem erneuten Gefecht mit den Bratzis gelangen sie in das unterirdische Versteck des vermeintlich verschollenen Nazis, der nebst dem Experiment, aus den Bratzis ausgewachsene Kämpfer zu züchten, einen amtlichen Golem am Start hat und es kommt zum Showdown...



Diesmal eine etwas längere Inhaltsangabe, die trotzdem nicht zu viel verrät, hoffe ich. Um in den Genuss aller Belkopptheiten zu kommen, muss man sich diesen Film einfach in ganzer Länge zu Gemüte führen. Er ist zu bescheuert, um irgendwie normal zu sein, aber auch zu gut, um einfach nur bescheuert zu sein. Trash at its best! ;o)

Teile des Soundtracks sangen die beiden Colleens (bestehend aus Lily-Rose Depp [Johnny Depps Tochter] und Harley Quinn Smith [Tochter des verantworlichen Regisseurs Kevin Smith]) gleich selber ein.


Lily-Rose Depp & Harley Quinn Smith »Yoga Hosers Intro Song« (2016)

26.08.2021

Courage

Heute soll es mal um etwas anderes, als die, an dieser Stelle, für gewöhnlich etwas groberen vorgestellten Filme gehen. Die Rede ist von einem Dokumentarfilm des Filmemachers Aliaksei Paluyan, welcher derzeit in ausgewählten Lichtspielhäusern gezeigt wird und, wie man beim Erleben des Werks feststellen wird, den passenden Titel »Courage« trägt. Zentrales Thema sind die Prosteste, die 2020 Hunderttausende Menschen des Landes abhielten, um gegen die Präsidentschaftswahl (deren Ergebnis natürlich zu Gunsten des ewigen Machtinhabers gedeutet wurden) zu protestieren.

Die Hauptprotagonisten sind Maryna, Denis und Pavel, ihres Zeichens Schauspieler einer systemkritischen Theatergruppe. Sie verließen das staatliche Theater Minsk, um fortan im neu gegründeten Belarus Free Theatre zu spielen und in ihren Stücken die autokratische Regierung und die staatliche Gewalt gegenüber den Bürgern ihrer Heimat zu kritisieren. Der Regisseur lebt mittlerweile im Exil und wird für die Proben per Skype zugeschaltet. Alles läuft im Untergrund, wer mitmacht, oder zuschaut, riskiert Repressalien oder Haft. Zwischen der Tätigkeit für das Theater, schließt man sich den immer größer werdenden Protesten an, oder organisiert diese mit.



Der Film zeigt teils sehr beklemmende, weil autentische Szenen, zum Beispiel, wenn einfache Menschen schwer bewaffneten OMON (Spezialeinheit der Regierung) Männern gegenüberstehen und sich die Atmosphäre aufheizt. Auch der tägliche Überlebenskampf der Theaterleute ist ein hartes Thema - andererseits versprüht deren scheinbar unbirrbarer Einsatz ebenso Optimismus, wie die immer größer werdenden Protesten, vor allem in den Straßen von Minsk, oder auch Bilder, in denen Demonstrierende Blumen an die Schilde der OMON stecken und diese vorübergehend die Waffen senken.

Insgesamt ein intenives Erlebnis (schöne Grüße, an alle, die an dem Abend in Dresden dabei waren, inklusive der begleitenden Veranstaltung).


Brutto »Гарри«

10.07.2019

Verachtung (Journal 64)

Hat ein bisschen gedauert, ehe der nächste Teil der Verfilmungen um Jussi Adler Olsens Sonderdezernat Q in die Kinos kam. Nun war es weit - Pflichttermin! Im Original heißt der Film, wie auch die Romanvorlage, »Journal 64«.

Carl Mørck (wie immer schön grantig: Nikolaj Lie Kaas), Sonderermittler für ungelöste Fälle und sein Assistent Assad (Fares Fares) stoßen auf ihrer Suche nach einer, seit 1987 vermisste Prostituierten auf weitere verschwundene Personen. Die Spur führt schließlich auf die Insel Sprogø, wo sich einst eine Besserungsanstalt für nicht gesellschaftskonforme Mädchen und Frauen befand (traurige Wahrheit: Die Insel gibt es wirklich, die Anstalt gab es auch. Über die Jahre wurden schätzungsweise bis zu Zehntausend [Zwangs-]Sterilisationen vorgenommen.). Doch auch in der Gegenwart rotieren finstere Mächte im Hintergrund und alles führt zusammen...



Die Atmosphäre stimmt dank der Bilder und der schauspielerischen Leistungen, eben typisch skandinavischer Krimi. Fans der Reihe werden also bestens bedient, allen anderen kann nur empfohlen werden mal ein Auge zu riskieren.

Das Einzige, was mich persönlich gewundert hat, ist die Altersfreigabe. Sonst denkt man manchmal Warum, so schlimm isses nicht...?, aber dieser Streifen bekam trotz (un-)appetitlicher Leichenpräsentation und Darstellung von sexueller Gewalt eine P12-Freigabe. Seltsam - aber dies nur als Randnotiz.


Björk »Pagan Poetry« (»Vespertine«, 2001)

27.04.2019

Heavy Trip

Diese finnische Musikkomödie stammt aus dem Jahr 2018 und hört im Original auf den knuffigen Namen »Hevi reissu«.

Schon mal was von Symphonic Post Apocalyptic Reindeer Grinding Christ Abusing Extreme War Pagan Fennoscandian Metal gehört? Diesen spielen vier Freunde mit ihrer Metal Band in irgendeinem Dorf in der finnischen Einöde. Nachdem sie nur Songs bekannter Bands covern, nehmen sie einen ersten eigenen Song auf, inspiriert durch den Klang einer Knochensäge in einer Schlachterei, der eben diese Genrebezeichnung erhält. Ansonsten sind die Jungs die Zielscheibe des Spotts in ihrer Gemeinde. Sänger Turo ist in die Dorfschönheit verliebt, aber wird jedes Mal vom Schlagersänger Jouni abgekocht. Mit einem eigenen Song und dem frisch gefundenen Bandnamen Impaled Rektum, hoffen sie nun aber ernsthaft auf den Durchbruch, welcher mit einem Auftritt auf einem norwegischen Festival begründet werden soll. Diesem Trip stehen andere allerdings eher feindselig gegeüber, unter anderem eingangs erwähnter Schlager-Jouni und der norwegische Grenzschutz...



Guckt sich genau so, wie es sich liest: leicht beknackt, langhaarig, jederzeit amüsant. Ein zweiter Teil über den Werdegang der Sympathieträger aus dem hohen Norden wäre echt ein Fest! ;o)

Zum Abschluss noch ein Auszug aus dem Soundtrack. Das Lied, welches von den Jungs im Keller geübt wird, hört auf den Titel »Kuusamo« und ist ein Cover von Joe Dassins »L'Été indien«, was sicherlich weltweit in zig Sprachen bekannt sein dürfte.


Impaled Rektum »Kuusamo« (2019)

20.03.2019

Lords Of Chaos

Recht frisch ist der Film »Lords Of Chaos«, einer britisch-schwedischen Koproduktion, gedreht 2018, in die Kinos gekommen 2019. Der Streifen behandelt, in Anlehnung an das gleichnamige Buch, die Geschehnisse in der norwegischen Black Metal Szene Anfang der 1990er, rund um die Schlüsselfiguren Euronymus und Varg Vikernes.

Eine Inhaltsangabe fällt schwer, da eingschlägige Fanschichten sämtliche Ereignisse kennen, der Rest erstmal nur Bahnhof verstehen wird. Versuchen wir es trotzdem...
Mayhem-Gitarrist Øystein »Euronymus« Aarseth ist auf der Suche nach einem möglichst intensiven Sänger für seine Band und wird schließlich im schwer depressiven Per »Dead« Yngve Ohlin fündig. Sie werden Freunde und arbeiten fortan an Øysteins Vision dessen, was als True Norwegian Black Metal in die Musikgeschichte eingehen wird. Als sich Dead per Gewehrschuss in den Kopf tötet, nutzt der Gitarrist die Gunst der Stunde und macht Fotos vom Ort des Geschehens, um durch deren Verbreitung seiner Band eine dunklere Aura zu verleihen. Wenig später betritt ein gewisser Kristian Vikerenes, der ab sofort nur noch »Varg« genannt werden möchte, die Szenerie, anfangs als schüchterner Fanboy, aber mit klaren Vorstellungen von seiner Musik. Während Euronymus, der mittlerweile den sagenumwobenen Plattenladen Helvete in Oslo und ein Plattenlabel betreibt, gern von Umstrukturierung der Gesellschaft und Unterdrückung durch die Kirche fabuliert und eher aus geschäftlichen Gründen den Gehörnten anbetet, macht Einzelgänger Varg Nägel mit Köpfen und startet eine Reihe von Brandstiftungen an historischen Gotteshäusern. Der dadurch entstandene Konkurrenzkampf und zusätzlicher Streit über geschäftliche Belange ließen aus der Beziehung (Freundschaft wohl nicht) der Hauptprotagisten am Ende bittere Feindschaft werden, die bekanntermaßen darin gipfelte, das Vikernes zu Aarseths Mörder wurde...



Man sollte sich im Klaren sein, dass es sich hier um einen Spielfilm, nicht um eine Dokumentation handelt. Nun wurde genügend über die Detailgetreue sinniert und diskutiert (»based on truth and lies...«, wie es im Vorspann heißt); wie es denn nun wirklich war, das wissen nur die Beteiligten, das sollte man ausblenden. Ansonsten ist der Film gut gelungen, anfängliche Befürchtungen, sich über die Distanz von 118 Minuten einem Fremdschämmarathon auszusetzen, bleiben einem, Dank gelungenem Cast (aus deutscher Sicht passt ein Ochsenknecht nur bedingt in die Kulisse, aber prima, er hat nicht viel Text, hehe) und eines lockeren Erzählstils, erspart. Insgesamt hat man aber das Gefühl, dass die Ereignisse gut erzählt sind, und die Schicksale der Charaktere, die ja keineswegs true oder evil, sondern in die norwegische Mittelschicht geboren wurden, mit Respekt abgehandelt wurden.

Gut gelungen sind für den kleinen Gorefreund Euronymus' Albtraumsequenzen, da hat man sich Regisseur Jonas Åkerlund was einfallen lassen, ebenso bei den Kirchenbränden. Etwas mehr Black Metal im Soundrack (dafür etwas weniger Sigur Rós, aber man will ja nicht meckern) wäre sicher gut gewesen. Aber das war wohl eine Frage der Rechte. Alle, die die Materie eh schon aus dem Effeff runterbeten können, werden gut unterhalten, Leute, die Darkthrone kaum von Real Madrid unterscheiden können, lernen hier etwas über jüngere (Anti-)Popkultur, bzw. deren Anfängen.
Zum Schluss noch mein persönlicher Lieblingsommentar unter einem der zahlreichen Kommentare, die Monsieur Cachet (höhö) auf seinem YouTube-Kanal gepostet hat...: »Quick! How can we make Varg look even more insane?« - Åkerlund: »Oh! Have him drink chocolate milk while killing Euronymous!«... ;o)


Burzum »A Lost Forgotten Sad Spirit« (»Aske«, 1992)

26.12.2018

Troll 3



Fangen wir erstmal mit den umfangreichen Basisinformationen zu diesem, ähem, Klassiker aus dem Jahr 1990 an. Im Original hört dieser italienische Fantasymumpitz auf den Titel »Quest For The Mighty Sword« und reiht sich thematisch in die Ator-Reihe ein, lief daher im TV (sicher spät am Abend auf Tele5 oder RTL2, hehe) auch unter dem Namen »Ator - Das Schwert der Macht«, wurde zuweilen auf VHS als »Ator III: The Hobgoblin« vermarktet. Da die ersten beiden Troll-Filme (völlig andere Thematik) in Deutschland aber gut liefen, wurde halt kurzerhand »Troll 3« daraus. Vorliegendes Exemplar wurde stilecht auf VHS verkonsumiert (inklusive richtig räudiger Trailershow vornweg).



König Ator ist in grauer Vorzeit stolzer Besitzer des Schwertes des heiligen Grals, geschaffen von der Gottheit Troll. Als dieser die Waffe zurück haben möchte und Ator sich weigert, diese zu übergeben, bezahlt der König dies mit dem Leben, wobei das Schwert kaputt geht. Die Witwe schnappt sich die zwei Schwertteile und übergibt diese samt ihrem Sohn an Grindel, einem echten Troll (!), mit der Bitte, den Sohn (auch Ator) groß zu ziehen und ihm zur Volljährigkeit das reparierte Schwert zu überreichen, damit er Gerechtigkeit für sein Volk erstreiten kann. Der Troll ist allerdings kein feiner Zeitgenosse, verarscht die Mutter und als Ator Junior dies von einer Seherein erfährt, halbiert er Grindel mit dem Schwert. Daraufhin zieht er los, um die Geliebte aus bösen Fängen zu befreien und sein Volk in die mittlere Welt zu führen... Bla bla, bla, bla, blubb...


Als erstes sollte ich zugeben, den Film zweigeteilt konsumiert zu haben. Das ist mir auf einen Haufen echt zu viel. ;o) Gut, er ist alt, die Kostüme sind ambitioniert, die Effekte wahrscheinlich dem Budget entsprechend und die Gesamtoptik hat den schlechten Mundgeruch der damaligen Zeit. Kann man nichts machen.
Echt hart ist der Hauptdarsteller. Diese ausdruckslose Visage mit dem feingewellten, blonden Gestrüpp obendrauf ist so was von untelegen, dass es eine Herausforderung für den kleinen Filmfreund darstellt, nicht abwechselnd zu weinen oder zu lachen. Aber das grundlegende Übel ist der brutale Stilpool, bei dem man sich hier bedient. Ein bisschen nordische Mythologie hier, Barbaren da, ein Minigodzilla (Spoiler: blutet grün) ist auch dabei. Keine Sage, keine Kultur war hier heilig. Als in einer Höhle (zumindest am Eingang ist es eine) das Inferno losbricht, stürzt auch mal ein griechisches Gebäude ein und so weiter. Da ist es fast schon eine Erleuchtung, als sich die unbezwingbaren Bewacher irgendeines Tempels (einer führt das Schild, einer das Schwert, keine Chance) praktisch als siamesische Roboterzwillinge erweisen, die auch noch dumm wie hunder Meter Feldweg sind. Unser Held saust einfach durch einen Durchgang, der für zwei Robowächter zu breit ist und während diese wie die Bekloppten auf der Stelle tapsen und mit ihren Blechschädeln im Takt gegen den Felsen klopfen, umrundet er sie, um sie rücklings voneinander zu trennen, worauf die Unholde unter Funkensprüh zu Boden gehen. Scheiße nur, dass die das ernst meinten. Aaaaalterrrrr!!!! ;o)



Angucken kann man sich das in Gänze u. a. bei YouTube (witzig, der Kanal hört auf den Namen Stream Trash). ;o) Ich könnte noch Stunden weiterschreiben, so was Schönes bekommt man nicht alle Tage vor die Flinte, aber der Hauptfilm wartet bereits. Glühwein!


Yellow Umbrella »Boys Don´t Cry« (»Stoned-Steady«, 2010)

03.08.2017

Der Golem, wie er in die Welt kam

Momentan ist das ideale Wetter, um, so lange es hell ist, draußen zu sitzen und zu lesen, sobald die Dunkelheit sich ausbreitet, Buch gegen Laptop oder ähnliches zu tauschen und ohne sich großartig zu bewegen noch einen gepflegten Film zu konsumieren. Schön, wenn beides ineinander greift...

In Andreas Grubers Roman »Schwarze Dame«, dessen Handlung in Prag spielt, spielt »Der Golem, wie er in die Welt kam« eine wichtige Rolle. Es handelt sich dabei um einen Stummfilm deutscher Herkunft aus dem Jahre 1920. Bei YouTube gibt es eine wunderbare viragierte und mit Soundtrack versehene Version davon.



Ort der Handlung ist Prag. Im dortigen Ghetto lebt der Rabbi Löw. Dieser bastelt einen Homunkulus, eine menschenähnliche Figur aus Lehm. Mittels Alchemie erweckt er ihn zum Leben. Als der Kaiser ein Dekret erlässt, welches verlangt, dass alle Juden die Stadt verlassen sollen, bittet der Rabbi um eine letzte Audienz, um ihm mithilfe des Golems die Verdienste und Bildung der jüdischen Bevölkerung zu demonstrieren. Als der Palast durch Magie einzustürzen droht, verhindert dies der Golem und der Kaiser lässt sich umstimmen.



In Grubers Buch spielen verschollene Szenen (tatsächlich existierte eine Verfilmung von 1915, von der nur noch Fragmente erhalten sind) eine Schlüsselrolle. Dort verhindert der Golem nicht den Einsturz des Palastes, sondern besiegt den Kaiser im Schach.

Kurzum: empfohlen seien hier Buch und Film, für Freunde des historischen Films (das muss damals recht gruselig gewesen sein!) und der rasanten Kriminalliteratur gleichermaßen ein kurzweiliger Zeitvertreib! ;o)

Törr »Kult ohně« (»Witchhammer«, 1987)

29.06.2017

Monsieur Pierre geht online

Aktuell kann man in deutschen Kinosälen »Monsieur Pierre geht online« (frz. Original: »Un profil pour deux«) sehen. Auffälligster Name dieser Komödie ist Pierre Richard. Alte Bekannte sieht man immer gern, also nichts wie hin! ;o)

Im Zentrum der Handlung steht der Maestro selbst - er spielt einen alten Herren, welcher seit dem Tod seiner Frau das Haus praktisch nicht mehr verlässt. Ums Nötigste, wie Einkäufe, kümmert sich seine Tochter. Mit seiner Enkelin redet der alte Kauz nicht mehr, da ihm nicht passt, dass sie ihren Freund abserviert hat. Nun hat eben jene Enkelin einen neuen Freund, einen eher erfolglosen Drehbuchautor. Da dieser ständig knapp bei Kasse ist, bittet ihn die Mutter dem Alten gegen ein kleines Salär Computerunterricht zu geben.



Nach anfänglichen Schwierigkeiten (kennt vielleicht mancher, der schon mal versucht hat jemandem ein oder zwei Generationen vor einem selbst ähnliche Dinge zu erklären) führt es dazu, dass der alte Pierre via Onlinepartnerbörse eine junge Belgierin kennenlernt. Da er sich aus Unsicherheit aber mit dem Bild und Alter seines Computerlehrers angemeldet hat, muss er diesen überreden für ihn zum ersten Date nach Brüssel zu fahren...

Das Ensemble ist charmant, die Handlung manchmal komisch, manchmal herzig. Seichte Unterhaltung mit einem sehr zuckerwattigem Finale - perfektes Sommerkino! ;o)

Jacques Brel »Les bergers« (1976)

18.10.2016

Die Insel der besonderen Kinder

Zufall: vor ein paar Wochen klappte ich den fantastischen Roman »Die Insel der besonderen Kinder« aus der Feder von Ransom Riggs zu. Hat mir entgegen der Warnung der Buchbesitzerin (danke für´s Ausleihen noch mal!) ziemlich gut gefallen. Ein paar Tage danach sah ich dann den ersten Trailer zum Film. Also ab ins Lichtspielhaus des Vetrauens.

Trailer zum Buch

Der 16jährige Jacob findet seinen Großvater Abe nachts kurz vor dessen Ableben hinterm Haus. Der Alte teilt im noch etwas mit, bevor er stirbt. Anfangs stellen die letzten Worte über Insel, Schleife und so weiter keinen Zusammenhang dar. Der Junge leidet unter dem Verlust des Großvaters, welcher ihn über die Kindheit stets mit Geschichten, bevorzugt über besondere Kinder, mit denen Opa als junger Mensch Jahre in einem Kinderheim verbrachte, unterhielt. Als Jacob, mehr durch Zufall, erfährt, um welche Insel es sich handelt auf der sich besagtes Heim befinden soll, leiert er seinen Eltern und seiner Psychaterin eine Reise dorthin aus dem Kreuz.
Auf den ersten Blick gibt es auf der Insel nur zwei Dinge: ein von der Moderne abgeschirmtes Fischerdorf zum einen und die Ruine des Kinderheims auf der anderen Seite. Dieses, so erfährt der Junge, wurde 1943 bei einem Fliegerangriff der Deutschen ausgebombt. Und dennoch nehmen die besonderen Kinder Kontakt zu ihm auf...

Trailer zum Film

Wo das Buch eher düstere Bilder (vgl. die Trailer) zeichnete, lässt es der Film ordentlich krachen - klar, wo Tim Burton drauf steht ist auch Bildgewalt drin. Die Darsteller sind allesamt sehr angenehm. Wenn die Handlung im letzten Teil den Pfad der literarischen Vorlage vollständig verlässt, so nimmt man das dem Meister auch nicht übel, denn gut gemacht bleibt gut gemacht!

Dark Tranquillity »Lethe« (»The Gallery«, 1995)

09.08.2016

1984

Heute mal was Cineastisches aus vergangenen Tagen, ausnahmsweise ohne Horroretikett, wenngleich ebenso düster, wie eine Nebenstraße der Essener Innenstadt: »1984«, aus dem Jahr 1984, Verfilmung des gleichnahmigen Klassikers aus der Feder George Orwells.



Für die, die nicht mit dem Stoff vertraut sind: Orwell schrieb 1948 diese düstere Zukunftsvision, in der Hauptprotagonist Winston Smith im Dienst der Partei steht. Diese kontrolliert sämtliche Aktivitäten der Menschen, zuhause, auf der Straße - big brother is watching you - und beugt Gegenwart sowie Vergangenheit nach Belieben, Widerspruch geschweige denn Widerstand zwecklos. Inmitten dieser präapokalyptischen Kulisse - die Welt besteht nur noch aus drei Supermächten, die sich praktisch permanent im Kriegszustand befinden - lernt er die jüngere Julia kennen. Diese zeigt ihm Gedanken abseits der vorgeschriebenen Gesellschaftsordnung, allein dies ist praktisch ein Todesurteil, denn die Partei, der große Bruder, sie wollen Gedanken kontrollieren, wie eben alles andere auch.



Nahe am Buch, wenngleich gut 100 Minuten Spielzeit nicht die Komplexität der ideologischen Exkurse der literarischen Vorlage wiedergeben können. Aber ansprechend finstere Bilder, sowie perfekt in die Kulisse passende Darsteller machen den Streifen wahrhaft sehenswert!

Den Soundtrack besorgten übrigens damals die Eurythmics...

Eurythmics »Julia«

23.06.2016

Erlösung (Flaskepost fra P)

Die Wartezeit von mehr als einem Monat ist für beinharte Jussi Adler-Olsen-Fans eine halbe Ewigkeit, aber nun konnte man dieser Tage den dritten Teil »Erlösung« (im Original »Flaskepost fra P«) in den deutschen Kinos erleben. Lohnt sich auf jeden Fall, es gibt Sachen, die ändern sich nicht.



Dem Sonderdezernat für ungelöste Fälle »Q« wird eine acht Jahre alte Flaschenpost zugespielt. Diese enthält einen mit P unterzeichneten Hilferuf. Zur selben Zeit bekommen es die beiden Hauptprotagonisten Kommissar Carl Mørk (Nikolaj Lie Kaas) und sein Assistent Assad (Fares Fares) mit einem Soziopathen zu tun, der Geschwisterpaare stark religiöser Familien entführt. Man lernt ihn auch beizeiten kennen, was der Spannung aber keinen Abbruch tut. Überhaupt zieht sich das Thema Religion wie ein roter Faden durch den Film was natürlich einen herrlichen Kontrast zu Mørks granteliger Weltsicht ergibt. Das Ganze ist wie immer in recht ruhigen Bildern (von einer rasanten Autofahrt mal abgesehen) und düsterer Atmosphäre gehalten - eben genau das, was man von skandinavischen Krimis kennt und erwartet.

Die Handlung hangelt sich gut an der Romanvorlage (wie immer ebenfalls empfohlen!) entlang, die filmischen Änderungen fallen nicht weiter ins Gewicht. Wie eingangs erwähnt: uneingeschränkter Guck-Tipp! Und nun ran an die Kameras, Teil vier, Teil vier, Teil vieeer!!! ;o)

Gitte Hænning »Vi Danser« (1968)

14.02.2016

The Hateful Eight

Howdy... ;o) Western haben wir an dieser Stelle eher selten bis gar nicht, aber wenn Mr. Quentin Tarantino in die Kinosessel bittet, dann schon. So gibt es dieser Tage seinen achten Film »The Hateful Eight« zu bestaunen (ne Acht im Namen - das trägt man heutzutage so!), besetzt, wie immer, mit erlesenen Akteuren, breitwandig und furios wie eh und je.

Auf dem Weg nach Red Rock begegnen sich die Kopfgeldjäger Marquis Warren (Samuel L. Jackson) und John Ruth (Kurt Russell), genannt der Henker samt einer von ihm gefangenen Verbrecherin namens Daisy Domergue (Jennifer Jason Leigh) auf einem Gebirgspass in einem beginnenden Blizzard. Desweiteren gesellt sich ein Typ dazu, der vorgibt, bei Ankunft zum neuen Sheriff von Red Rock ernannt zu werden. Unterschlupf findet die Gruppe in Minnies Miederwarenladen, einer Art Herberge, wo sie auf weitere schräge Gestalten treffen. Und dort spielt dann auch der Rest der Handlung, unterteilt in sechs Kapitel.
Das dauert in der deutschen Kinofassung 168 Minuten, was bei einem Tarantino-Film aber keine Langeweile erzeugt.



Außerdem gibt es noch Wiedersehen mit Michael Madsen und Zoë Bell, nur um mal zwei, aus älteren QT-Filmen bekannte Gesichter zu benennen. Und Red Apple gibt es seit neuestem auch zum Selberdrehen! ;o)
Gibt eigentlich nicht viel zu meckern, außer vielleicht, dass die Rolle des Oswaldo Mobray doch arg an Dr. Schultz aus »Django Unchained« angelehnt ist, sonst passt eigentlich alles. Die Action steigert sich, der Humor ist scheinbar lose, aber sachdienlich verstreut und für den Soundtrack konnte der Meister diesmal niemand geringeren als Ennio Morricone begeistern. Damit dürfte der Western an sich locker ins aktuelle Jahrtausend gerettet sein. ;o)

Lauschen wir zum Abschluß noch olle Roy Orbison, dessen »There Won’t Be Many Coming Home« stilsicher für den Abspann verbraten wurde...

Roy Orbison »There Won’t Be Many Coming Home« (»The Fastest Guitar Alive«, 1967)

17.02.2015

► First Aid Kit // Walk Unafraid

Ein hübsches Video vom Soundtrack zum Film »Der große Trip (Wild)« mit Reese Witherspoon. Da ich von Filmen, wo weniger als drei Liter Blut fließen nicht so viel Ahnung habe, spar ich mir an dieser Stelle ne längere Analyse, aber dieser Kinobesuch hat definitiv Freude gemacht! ;o)

First Aid Kit »Walk Unafraid« (»Wild - Original Motion Picture Soundtrack«, 2014)

26.01.2015

Schändung (Fasandræberne)

Dieser Tage in die Kinos gekommen (und hier schon wieder raus), ist der dänische Film »Schändung«, welcher in Anlehnung an den Originaltitel »Fasandræberne« noch den Untertitel »Die Fasanentöter« verpasst bekam. Wer sich für die Romanvorlage aus der Feder Jussi Adler Olsens oder den erstverfilmten Teil »Erbarmen« begeistern konnte, wird auch hier vorzüglich bedient.



Hauptprotagonist Carl Mørck wird von Nikolaj Lie Kaas noch grantiger vorgetragen, als bisher, was sein Assistent Assad (Fares Fares) mit stoischer Gelassenheit erträgt. Desweiteren lernen wir noch die neue Sektretärin Rose kennen, welche sich am Anfang etwas fehl am Platz vorkommt, die zwei Polizisten aber bestens ergänzt.

Der neue Fall für das Sonderdezernat Q führt zurück ins Jahr 1994, als ein Geschwisterpaar ermordet wurde. Viele Anhaltspunkte haben die beiden Ermittler nicht. Der damals geständige Täter wurde vom teuersten Strafverteidiger Dänemarks vertreten und kam nach drei Jahren Haft wieder auf freien Fuß, seltsam, für eine Vergewaltigung und einen Doppelmord. Außerdem gibt es einen aufgezeichneten Notruf einer jungen Frau, nur ist die seit vielen Jahren verschwunden. Außerdem wird es kompliziert, da die Spuren von einem Eliteinternat und von da aus in höchste wirtschaftliche Kreise führen...

Spannend, atmosphärisch und brilliant besetzt und mit einer Länge von ca. zwei Stunden keine Minute zu kurz - ein wirklich schöner Film!

Nekromantix »Once We Were Lovers« (»What Happens In Hell, Stays In Hell«, 2011)

26.11.2014

Happy Metal - All We Need Is Love!

Weil wir uns thematisch gerade in Frankreich aufhielten, soll an dierser Stelle noch Platz für eine Filmempfehlung sein. »Happy Metal - All We Need Is Love!« (OT: »Pop Redemption«) ist eine Komödie aus dem Jahr 2013.

Gleich zu Anfang lernen wir Dozzy Cooper (hell yeah!) kennen, der Name lässt es erahnen, eine wahre Größe des Metal, nur schon ein bisschen älter. Dieser soll das Hellfest headlinen, ebenfalls erklärtes Ziel der vier Hauptprotagonisten, welche zusammen die Black Metal Band Dead MaKabés bilden. Allesamt im bürgerlichen Leben eingespannt (der Sänger z. B. wohnt noch zuhause und pflegt seine Großmutter) machen sich die Feierabendsatanisten auf den Weg, welcher durch die südfranzösische Provinz führt, wo in paar Jungs mit Corpsepaint natürlich herzlich wenig hinpassen und so nimmt das Unheil seinen Lauf...



Der Film ist irre kurzweilig und hat einen charmanten Humor. Und für Freunde der helleren Tonlagen: es gibt keines Weges durchweg finsteren Schwarzmetall zu hören... und Freunde der Beatles sollten ihn ohnehin nicht verpassen! ;o)

Dead MaKabés »Descente d'organe«

14.01.2014

Dark Beach

Fangen wir, wie üblich, gleich mit dem Schlimmsten an, genau, dem deutschen Verleihtitel. Neben »Dark Beach« (nicht Dirk Bach!) spendierte man noch den vor Kreativität nur so strotzenden Zusatztitel »Insel des Grauens«. Im Original hört der Film, welcher im Horrorregal zu finden ist auf den Titel »Uninhabited«.

Australien, Great Barrier Reef, Weltnaturerbe, knapp 1000 Inseln. Auf einer davon wollen Beth und Harry ein paar schöne Tage verbringen, abseits von Stress und Alltag. Allein. Dazu lassen sie sich auf dem idyllischen Eiland absetzen, samt kompletter Outdoorausrüstung inklusive eines Sattelitentelefons für den Notfall.



Natürlich wäre der sonnenüberflutete Strand nicht wirklich dark, wenn dort nur die Sonne scheinen würde. So entdecken die Zwei kleine Fußspuren im Sand, finden eine leere Hütte im Wald und bemerken ein paar andere Unstimmigkeiten. Mehr will ich hier auch gar nicht verraten.

Bemerkenswert an den gerade mal 84 Minuten Film ist der subtile Grusel (das Wort passt hier besser, als Horror), welcher so gut wie komplett ohne Blut und Splatter (deswegen gibt es auch eine 16er Freigabe) auskommt. Stattdessen wird auf einfache Formeln wie Geräusche und eben das Gefühl, da muss noch jemand sein, gesetzt, was wirklich gut gelungen ist. Perfektes und unterhaltsames Kino, bevor man eine romantische Reise zu zweit antritt! ;o)

Roky Erickson & Okkervil River »Goodbye Sweet Dreams« (»True Love Cast Out All Evil«, 2010)

02.07.2013

Warm Bodies

Ziemlich frisch in der Videothek steht die Zombieromanze »Warm Bodies«. Zombieromanze? Kalte Körper, warme Herzen, haha. Man kann sich von der Kategorisierung oder gerne auch von der P12-Freigabe abschrecken lassen, muss man aber nicht.

Am Anfang lernt man einen Zombie kennen, welcher, wie seine Gattung dies nun mal tut, sinnlos durch die Hallen eines Flughafens irrt. Er berichtet aus Ich-Perspektive, dass er seinen Namen vergessen hat, tot sei, aufgrund irgendeiner Epidemie an deren Ursache er sich ebenfalls nicht erinnern kann. Und er wirft die grundphilosophische Frage auf, welchen Sinn das alles hat und warum es so sein muss, wie es ist. Ein befremdlicher Anfang, denn schließlich neigen Zombies nicht zu tiefgründigen Gedankengängen.



Und wie es sich für eine amtliche Zombie-Apokalypse gehört, gibt es auch ein Camp von Überlebenden. Diese werden von Colonel Grigio (irgendwie deplaziert: John Malkovich) angeführt. Als dieser wieder mal ein kleines Kommando bewaffneter Jugendlicher, darunter seine Tochter Julie losschickt, kreuzen sich die Wege des Zombies und des Mädchens. Er verspeist das Gehirn ihres Freundes, was ihm die Möglichkeit verschafft, an dessen Erinnerungen teilzuhaben. Dann kommt es, wir ahnen es, wie es kommen muss: er sieht Julie und auf einmal übermannt es ihn, er weiß gar nicht, wie ihm geschieht - love is all around - aber er rettet sie und bringt sie zu einem alten Flugzeug in dem er haust. Dort spielt er dem verängstigten, aber dankbaren Mädel erstmal gepflegte 80er-Jahre-Platten vor. Irgendwann presst er auch ein paar Worte heraus und mit der Zeit menschelt er immer mehr, wie auch einige der anderen Zombies. Natürlich bereitet das Probleme, denn ehe der bleiche Romeo seine Julia für sich gewinnen kann sind da unter anderem noch der Colonel, sowie einige, nicht so verliebte Zombies zu überzeugen.

Klingt vielleicht übel bescheuert, aber so reizlos ist die Idee gar nicht, der Film hat durchaus seinen Reiz und ist gut in Szene gesetzt. Die Schauspieler gehen auch in Ordnung (wie gesagt, warum Herr Malkovich da mitspielen muss...). Würde nur dieser ewig hollywoodeske Mief nicht den süßlichen Duft der Verwesung so übertünchen... ;o)

The Troggs »With A Girl Like You« (1966)

30.06.2013

ForeBears /// Sôl austan, Mâni vestan



Sie sehen hier einen Ausschnitt aus dem Film »ForeBears« von Marie Cachet, ihres Zeichens auch Angetraute von Varg Vikernes, welcher es sich natürlich nicht nehmen lies, gleich mal ein Album als Soundtrack zusammenzuschustern.

So weit, so produktiv. Doch leider ist das gute Stück komplett elektronisch, weshalb eigentlich nicht Burzum drauf stehen sollte. Klar, kauft ja sonst keiner... Bei aller Liebe, man kann sich das versuchen, schön zu hören, mich persönlich erinnert das an diese CDs, die beim Entspannen helfen sollen und für drei Euro in der Drogerie vertickt werden. Oder diese typischen Musikschnipsel, die man in der Standardversion von Videoschnittsoftware dabei hat. Und nicht zuletzt an Mike Oldfield, der auch ziemlich abkackte, als er seine elektronische Phase auslebte. Na ja, Kunst ist wahrscheinlich, wenn man drüber redet, hiermit geschehen...

Im Zusammenhang mit dem folkloristisch anmutetenden Bildmaterial kann man nur hoffen, dass der Meister auf seine alten Tage nicht noch seltsamer wird und einfach nur gute Besserung wünschen. ;o)

Burzum »Hid« (»Sôl austan, Mâni vestan«, 2013)

24.03.2013

taramtatam: Filmliste!

War schon lange mal geplant, ist nun umgesetzt: eine Liste aller besprochenen Filme in diesem Blog. Man findet ja sonst nichts wieder... Oberhalb der Posts kann man nun vom Blog an sich auf die Liste wechseln und sich so einen Überblick über die Streifen verschaffen. Ist noch nicht ganz komplett, aber so ziemlich... ;o)

Vielen Dank für die Aufmerksamkeit!

Alphaville »The Nelson Highrise (Sector Two: The Mirror)« (1986)

04.03.2013

Thale

Nein, es geht nicht um die Stadt im Harz, liebe DDR-Reisende, sondern um einen norwegischen Film. »Thale« wird in der Videothek sicher stilsicher im Horrorregal zu finden sein, doch damit wäre der Streifen nicht umfassend genug kategorisiert. Vielmehr handelt es sich um düstere Umsetzung von Mythologie, ein bisschen Fantasy und etwas Folklore. Horror ist der weitestgehend unblutige und so gut wie nicht gewalttätige Film nur ganz am Rande (deshalb hat er wohl auch eine P16-Freigabe).

Im Mittelpunkt steht das »Mädchen« Thale, in Anführungszeichen deshalb, weil sie eigentlich eine Huldra (Figur der nordischen Mythologie, schönes Mädchen mit, ähem, Schwanz [hinten dran, nicht, was ihr denkt...]) ist. Diese sagenhaften Wesen locken dem Volksglauben nach im tiefen Wald dort arbeitende Männer durch ihren liebreizenden Gesang in ihre Fänge, auf das diese nie wieder zurück kehren. So viel zum groben Hintergrund der Hauptfigur.



Am Anfang der Handlung lernt man Leo und Elvis kennen. Die zwei recht sympathischen Typen verdienen ihr Geld mit der Reinigung von Tatorten. Und finden dabei Thale, welche ihnen völlig verstört entgegen tritt. Natürlich interessieren sich auch bald ein paar finstere Gestalten für das Mädchen, ach nein, wir wollten ja Huldra sagen, doch diese selbst scheint irgendeinem anderen Ruf folgen zu wollen.

Klingt vielleicht erstmal konfus beschrieben, ist aber genial, atmosphärisch und einfach anders, als andere Filme dargeboten. Kurzum: Freunde der gepflegten düsteren Unterhaltung, guckt euch diesen Film unbedingt an, es lohnt sich!

Und ja, weil es so was von auf der Hand liegt, erste Assoziation... Norwegen, mystisch und so: etwas von Herrn Satyr, bitte sehr... (Hätte durchaus auch als Soundtrack gepasst!) ;o)

Wongraven »Over Ødemark« (»Fjelltronen«, 1995)